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Klöckner und Merz würdigen Bundeswehr-Veteranen

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat am Sonntag Politik und Gesellschaft zu mehr Fürsorge und Respekt für die Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr aufgerufen. „Veteraninnen und Veteranen sind Teil unserer Gesellschaft“, sagte Klöckner am Sonntag in Berlin auf der zentralen Festveranstaltung des ersten bundesweiten Veteranentages. Es brauche eine Gesellschaft, „die hinsieht, nicht nur am Veteranentag“. Viele der ehemaligen Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten kämpften auch in ihrem zivilen Leben noch „mit den Schatten ihrer Einsätze“.

Für viele sei der Dienst fordernd, auch belastend gewesen: „Und manche tragen Wunden davon, sichtbar oder unsichtbar“, sagte die Bundestagspräsidentin. Für sie brauche es verlässliche und unbürokratische Hilfe „mit echter Fürsorge“.

Sie zitierte einen früheren Bundeswehrsoldaten, der von einem zweiten Krieg der Veteranen nach ihrem Dienst spreche, „dem Verwaltungskrieg um ihre Versorgung“. „Das ist ein Satz, der schmerzt – aber den man ernst nehmen muss“, sagte Klöckner.

Zum ersten Veteranentag in Deutschland waren am Sonntag an 130 Orten bundesweit Veranstaltungen geplant. Die zentrale Festveranstaltung fand um das Reichstagsgebäude in Berlin statt.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nannte die Bundeswehr auf der Plattform X einen festen Bestandteil unserer Gesellschaft. „Die Frauen und Männer, die in ihr dienen oder gedient haben, verdienen unseren Dank, unsere Anerkennung und unseren Respekt“, schrieb Merz: „Dieser Dienst für unser Land gehört in die Mitte unserer Gesellschaft.“

Mit großer Mehrheit hatte der Bundestag 2024 Jahr die Einführung eines Veteranentags am 15. Juni beschlossen. Er soll Dank und Anerkennung für Soldatinnen und Soldaten zum Ausdruck bringen. Klöckner ist die Schirmherrin.

„Es war höchste Zeit für diesen Schritt“; sagte die Bundestagspräsidentin: „Denn dieser Tag schafft etwas, das lange gefehlt hat: öffentliche Sichtbarkeit, Anerkennung und Respekt für alle, die in den Streitkräften unseres Landes gedient haben.“ Das gelte auch für die Familien, Partnerinnen und Partner, Kinder.

Die Bundeswehr sei eine Parlamentsarmee, betonte sie zudem: „Und genau deshalb tragen wir als Parlamentarier auch eine besondere Verantwortung. Deshalb würdigen wir heute die Menschen, die bereit waren, für dieses Land und für unsere gemeinsamen Grundwerte Dienst zu leisten.“ Im Reichstagsgebäude wird aus diesem Anlass die Fotoausstellung „Wounded: The Legacy of War“ des Fotografen und Musikers Bryan Adams gezeigt.

Kritik an dem neuen Gedenktag kam von linken Gruppierungen und der Friedensbewegung. Die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen kritisierte im „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag) den Veteranentag als „Militarismus pur“. „Statt Soldaten zu feiern, deren Handwerk es ist, im Ernstfall Menschen zu töten, sollten lieber zivile Helfer wie Krankenpfleger oder Menschen aus dem Katastrophenschutz, die Menschenleben retten, gefeiert werden“, sagte der politische Geschäftsführer Michael Schulze von Glaßer. Im Berliner Regierungsviertel waren mehrere Gegendemonstrationen angemeldet.