Die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland haben am Samstag in Rüdesheim am Rhein die „Woche für das Leben 2024“ eröffnet. „Jedes Leben ist lebenswert, daran wollen wir als Kirchen mit dieser Woche erinnern. Eine Gesellschaft darf weder selektieren noch diskriminieren, darum setzen wir uns für den Lebensschutz aller ein“, betonten zum Auftakt der Woche die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing.
„Menschliches Leben muss immer dann besonders geschützt werden, wenn es verletzlich ist, vor allem an seinem Anfang und an seinem Ende“, sagte Fehrs. „Genauso erheben die Kirchen aber auch dann ihre Stimme, wenn menschlichem Leben ein höherer oder geringerer gesellschaftlicher Nutzen zugesprochen wird.“ Darum sei es wichtig, Inklusion zu ermöglichen und vorzuleben. Junge Menschen mit Behinderung gehörten in die Mitte der Gesellschaft, sagte sie in einem inklusiven Gottesdienst im St. Vincenzstift in Aulhausen.
Bischof Bätzing wies auf „die Heiligkeit und Unantastbarkeit jedes menschlichen Lebens“ hin, die zu schützen und entfalten sei. Die Kirche müsse diese Sichtweise immer wieder neu in die Gesellschaft einbringen.
Die „Woche für das Leben“ vom 13. bis zum 20. April steht unter dem Motto „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschieden. Gut“. Die Veranstaltungen stellen die Lebenssituation junger Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt. In diesem Jahr gestalten die EKD und die Bischofskonferenz mit Sitz in Bonn das bundesweite Programm der „Woche für das Leben“ zum letzten Mal gemeinsam. Die EKD hatte sich im vergangenen Jahr einseitig aus der ökumenischen Lebensschutz-Initiative zurückgezogen.
Die Initiative war Anfang der 90er Jahre von katholischen Laien ins Leben gerufen worden. Die evangelische Kirche will sich nach eigener Aussage künftig in anderen Formaten für die Themen des Lebensschutzes einsetzen.