Oldenburg. Die Sozialexpertin und religionspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Griese, hat die Kirchen und die Diakonie aufgerufen, weiterhin als "Stimme der Bedrängten" auf soziale Missstände aufmerksam zu machen. Die soziale Arbeit der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände sei unverzichtbar, sagte sie in Oldenburg beim "Abend der Begegnung" der Diakonie im Oldenburger Land. Bei allen sozialen Frage seien Kirche und Diakonie entscheidende Partner der Politik.
Zu den größten Herausforderungen der Sozialverbände gehöre die Integration von Flüchtlingen, sagte Griese, die auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland angehört. Dazu seien Sprache, Bildung und Arbeit nötig. Insbesondere in den ländlichen Gebieten habe sich eine enge Zusammenarbeit von Kommunen, Diakonie und Kirchengemeinden bewährt.
Kerstin Griese warb für eine religiöse Vielfalt. Die Muslime und ihr Glaube gehörten zu Deutschland. Die Politikerin appellierte an die Diakonie, sich der Debatte um nichtchristliche Mitarbeiter zu stellen. Das kirchliche Arbeitsrecht und die Loyalitätsrichtlinien müssten überdacht und weiter geöffnet werden. Bisher müssen alle Beschäftigte der Diakonie einer christlichen Kirche angehören. Außerdem müsse sich die Diakonie mit der Idee eines muslimischen Wohlfahrtsverbandes auseinandersetzen, "denn der Bedarf ist wahrnehmbar".
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„Kirche muss auf Missstände aufmerksam machen“
Die religionspolitische Sprecherin der SPD, Kerstin Griese, hat eine klare Forderung an Kirche und Diakonie.

Die Diakonie-Vorstände Uwe K Kollmann (v. l.) und Thomas Feld begrüßten gemeinsam mit Bischof Jan Janssen (rechts) Gastrednerin Kerstin GrieseKerstin Kempermann