Knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Brandenburg hat die katholische Kirche zu Menschlichkeit, Verantwortung und Zusammenhalt aufgerufen. Wählerinnen und Wähler träfen am 22. September die Entscheidung, „welche Perspektiven und Ziele die Politik Brandenburgs prägen werden“, heißt es in dem am Montag verbreiteten Wahlaufruf des Berliner Erzbischofs Heiner Koch und der katholischen Bischöfe von Magdeburg, Werner Feige, und Görlitz, Wolfgang Ipolt: „Ihre Stimme entscheidet über die Zukunft Brandenburgs.“
Eine gute Zukunft könne „nur gemeinsam und in Verantwortung füreinander gestaltet werden, auch und gerade in der Verantwortung für die Schwächsten der Gesellschaft“, heißt es in dem Wahlaufruf, der auch von weiteren Kirchenvertretern unterzeichnet ist: „Lassen Sie uns solidarisch zusammenstehen.“
Es gebe zwar Ängste und Sorgen angesichts anstehender Veränderungen und Herausforderungen, heißt es dort weiter. Der Ton werde rauer, Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkampf würden auch persönlich attackiert. Demokratie sollte jedoch „mit Achtung voreinander und mit der Bereitschaft zur Verständigung kreativ“ gestaltet werden.
Demokratie bedeute auch, „nicht nur an eigene Bedürfnisse und eigenes Wohlbefinden zu denken“, betonen die Vertreter der katholischen Kirche: „Demokratie heißt, sich für die Achtung der unantastbaren Würde aller Menschen einzusetzen, auch der Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen.“ Im Mittelpunkt müssten die „friedliche und ernsthafte Auseinandersetzung des Arguments“ und die Suche nach einem Kompromiss trotz verschiedener Meinungen stehen.