Statt immer neuer Waffenlieferungen in die Ukraine sollte die deutsche Politik nach Überzeugung der evangelischen Theologin Margot Käßmann viel stärker auf vermittelnde Diplomatie und Verhandlungen setzen. Denn Waffen könnten nicht nur Leben retten, sondern auch töten, sagte die frühere EKD-Ratsvorsitzende bei einer Diskussionsveranstaltung des Südwestpresse-Forums im Ulmer Stadthaus. Deshalb führe die ausschließliche Diskussion um militärische Strategien und Waffensysteme in die falsche Richtung.
Mehr diplomatische Bemühungen für Waffenstillstand
Eine „massive Friedensinitiative“, die nicht von vornherein als naiv abgewertet werde sollte, müsse versuchen, Einfluss auf Putin zu nehmen, um das tausendfache Sterben zu beenden, sagte die Theologin. Am Ende des Krieges werde es zwangsläufig zu Verhandlungen kommen müssen. Um diesen Zustand schneller zu erreichen, sollte möglichst bald ein Waffenstillstand ausgehandelt werden, sagte Käßmann. Allerdings sehe sie dafür zurzeit keine diplomatischen Bemühungen.