Weniger Eltern im Südwesten wünschen Betreuung für ihre Kleinkinder

In Baden-Württemberg wollen weniger Eltern eine Betreuung ihrer kleinen Kinder als im bundesweiten Durchschnitt. Laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wünschten Elten nur für 44,7 Prozent der unter dreijährigen Kindern eine institutionelle Betreuung, in Nordrhein-Westfalen liege dieser Anteil bei 47,8 Prozent, in Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar bei über 64 Prozent, wie das IW am Freitag mitteilte.

Seit dem Jahr 2013 sei der Ausbau der Betreuungsinfrastruktur in Deutschland zwar kontinuierlich vorangeschritten und habe in diesem Jahr eine Gesamtzahl von rund 857.000 betreuten Kindern im Alter von unter drei Jahren erreicht, so das Institut. Zugleich sei aber auch der Bedarf der Eltern gewachsen, sodass inzwischen für fast 1,16 Millionen Kinder in dem Alterssegment Plätze benötigt würden. Daraus ergebe sich eine Lücke von 299.000 Plätzen, was einem Anteil von 13,6 Prozent der Kinder unter drei Jahren entspreche.

Die Chance, die Lücken bei den Betreuungsplätzen für U-3-Kinder in absehbarer Zeit zu schließen, wird in dem Bericht des Instituts als „eher unwahrscheinlich“ eingeschätzt. Grund seien „massive Fachkräfteengpässe“ in der Branche, „die einen weiteren Ausbau der Infrastruktur stark hemmen“ dürften. Dabei sei die Zahl der pädagogischen Beschäftigten in den Kitas in den Jahren von 2014 bis 2023 schon von rund 503.000 auf 715.000 gestiegen. (2378/06.10.2023)