Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Nürnberg-Mittelfranken (DIG) und die Israelitische Kultusgemeinde Fürth laden am Sonntag (28. Juli) ab 12 Uhr zu einem Israeltag in die Stadthalle Fürth ein. Der Tag gedenkt der Gründung des Staates Israel vor 76 Jahren, werde aber auch den erstarkenden Antisemitismus in vielen gesellschaftlichen Bereichen thematisieren, sagte der DIG-Vorsitzende Nicolai Makosch dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. Ein wirkliches Fest wie zur Feier des 75. Jahrestages in Nürnberg werde es angesichts des Überfalls der Terrororganisation Hamas auf Israel und den anschließenden Krieg im Gazastreifen nicht geben.
Auch wenn Tanzgruppen auftreten und es israelisches Streetfood geben werde, erwarte Makosch keine ausgelassene Stimmung. „Das ist die Realität, mit der wir umgehen müssen. Aber das Leben geht trotzdem weiter.“ Neben der Bühne werde eine Tafel der Entführten stehen, „die uns an diejenigen erinnert, die eigentlich mit an unseren Tischen sitzen müssten und es nicht können und von denen wir hoffen, dass sie noch am Leben sind“. Man bemühe sich, „die Gespaltenheit der Gefühle zu reflektieren. Wir können nicht nicht darüber reden“, sagte Makosch.
Wortbeiträge kommen von Politikerinnen und Politikern, wie dem FDP-Vorsitzenden Martin Hagen, der deutschlandweiten Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Lisa Badum (Grüne), und dem Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD). Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller (CSU), wird ein Gespräch mit dem Schriftsteller und ehemaligen israelischen Militärsprecher Arye Sharuz Shalicar führen. Laut Makosch werde es dabei um den Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 gehen und darum, was es mit Israel gemacht hat, aber auch „was es für uns in freien Gesellschaften bedeutet“. (00/2265/24.07.2024)