Die ungewöhnlich große Hitze in Deutschland macht auch Menschen, die auf der Straße leben, zu schaffen. Viele benötigten Getränke, Sonnencreme und eine Dusche, so der Betreiber einer neuen Hilfe-Website.
Hitzebusse sind Hilfsangebote vor allem für obdachlose Menschen bei extrem hohen Temperaturen. Das Personal versorgt die Betroffenen mit Getränken und Sonnenschutz – darauf weist die Internetseite hin. Dort sind auch “Duschbusse” gelistet.
Der Berliner Buchautor und ehrenamtliche Rettungssanitäter Jan Lenarz sagte am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Stuttgart, er habe die Website, die Hilfsangebote sammelt und vernetzt, im Sommer 2024 gestartet. “Als Rettungssanitäter sind mir bei meinen Einsätzen im Berliner Stadtgebiet im Sommer zahlreiche Menschen in hitzebedingter Notlage begegnet.” Bei medizinischen Notfällen wie einem Hitzschlag kümmere sich zwar der Rettungsdienst, “aber viele Menschen benötigen erst mal nur die Versorgung mit Getränken, Sonnencreme oder einer Dusche”.
Dabei könnten Angebote wie eine wichtige Lücke schließen. Das sei auch dringend nötig, “denn Europa wird immer heißer”, sagte Lenarz mit Verweis auf den Klimawandel. Er engagiere sich ehrenamtlich als Rettungssanitäter und Erste-Hilfe-Ausbilder. In seinem “richtigen Job” ist er Autor von Achtsamkeits-Büchern.
Auf “Hitzebus.de” sind bisher allerdings nur Angebote in vier Städten aufgeführt: in Berlin, Freiburg, Hamburg und Stuttgart. Warum so wenige? “Die Angebotsauswahl ist tatsächlich noch sehr begrenzt”, räumte Lenarz ein. Viele Angebote seien aber in der Planung. Aufgeführt ist etwa ein “Duschmobil für obdachlose Frauen” in Berlin, ein “DRK Hitzebus” in Stuttgart und der “GoBanyo Duschbus” in Hamburg. Nähere Informationen zu deren Standorten sind jeweils über die Internetseite zu finden.
Ausweiten will Lenarz den Kontakt mit Kommunen, Verbänden und Hilfsorganisationen. “Oft stehen nämlich schon entsprechende Fahrzeuge und Personal aufgrund von Wärmebussen für Obdachlose im Winter zur Verfügung.”