“Tagesthemen”-Moderator Ingo Zamperoni blickt mit Sorge auf die politische Entwicklung in den USA. Dort stünden Medien, Gerichte und Andersdenkende unter Druck: “Solche Mechanismen kennen wir aus autoritären Staaten”.
“Tagesthemen”-Moderator Ingo Zamperoni hält die aktuelle Entwicklung in den USA für gefährlich. “Ich habe schon Sorgen, wie dieser Druck auf Medien, Journalisten, aber auch auf Gerichte, auf Universitäten und ganz allgemein auf Andersdenkende wirkt”, sagte der frühere Washington-Korrespondent der ARD im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Er halte die USA zwar nach wie vor für ein “großartiges Land zum Leben, aber auch zum Arbeiten”. Doch Präsident Donald Trump treibe die “ohnehin schon bestehende Polarisierung weiter voran”.
“Solche Mechanismen kennen wir aus autoritären Staaten”, so Zamperoni weiter: “Da werden Grenzen verschoben, und es ist immer schwer und mühsam, so etwas wieder zurück zu schieben.” Der Journalist ist mit der US-Amerikanerin Jennifer Bourguignon verheiratet. Mit ihr zusammen präsentiert er auch alle 14 Tage den ARD-Podcast “Amerika, wir müssen reden”. Vor den Wahlen 2024 fragte er in einer Reisereportage “Wirklich nochmal Trump, Amerika?”
Zu der Kontroverse um das konservative ARD-Reportagemagazin “Klar” sagte Zamperoni: “Über ‘Klar’ ist, glaube ich, bereits genug gesagt worden”. Mit der ehemaligen “Bild”-Chefredakteurin Tanit Koch bekomme das Magazin beim NDR “eine neue Moderatorin, die jetzt nicht wirklich im Verdacht steht, eine gegenteilige Richtung einzuschlagen”. Die bisherige “Klar”-Moderatorin Julia Ruhs, die ab 2026 nur noch die vom Bayerischen Rundfunk verantworteten Ausgaben des Magazins übernimmt, hatte dem NDR vorgeworfen, er halte keine Meinungsvielfalt aus.
Zamperoni moderiert in der ARD aucn die politische Spielshow “Die 100 – Was Deutschland bewegt”, bei der 100 Menschen über aktuelle Fragen und Meinungen abstimmen. Die nächste Sendung läuft am Montag zum Thema Wehrpflicht.