Hamburg. Die Hamburger Straßenzeitung “Hinz&Kunzt” bekommt ein neues Haus für Redaktion, Vertrieb und Sozialarbeit. Der Umzug aus der City in das Stiftsviertel im Stadtteil St. Georg ist für Sommer 2021 geplant – jetzt ist Richtfest gefeiert worden. Direkt nebenan baut die Amalie-Sieveking-Stiftung 70 überwiegend öffentlich geförderte Seniorenwohnungen, eine Pflegewohnung sowie eine Wohnpflegegemeinschaft. Auch hier wurde Richtfest gefeiert. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sprach von “kultureller und sozialer Vielfalt im Quartier”. Mit der Einbindung von Hinz&Kunzt entstehe “ein wirklich integratives Projekt mit großer Strahlkraft”, sagte sie.
Die neue Geschäftsstelle für “Hinz&Kunzt” wird für rund sechs Millionen Euro von der Mara-und-Holger-Cassens-Stiftung als Bauherrin und künftige Vermieterin errichtet. Auf dem Gelände an der Minenstraße 9 sollen zugleich sechs Wohngemeinschaften für 24 ehemals wohnungslose Hinz&Künztler entstehen. Mit dem Doppelprojekt beider Stiftungen entstehe “ein sozialer Nachbarschafts-Mix und ein lebenswerter Platz im Herzen der Stadt”, sagte die Sozialsenatorin.
Beste Lage
Der Neubau der Amalie-Sieveking-Stiftung entsteht für rund 15 Millionen Euro in dem denkmalgeschützten Ensemble rund um das erste Amalienstift aus der Zeit um 1840. Die Wohnpflegegemeinschaft soll ambulant betreuten Wohnraum für Menschen mit Demenz bieten – in bester Hamburger Innenstadtlage. Mit dem Modellprojekt “Pflegewohnung auf Zeit” probiert die Stiftung zusätzlich ein neues Konzept aus, das Menschen mit kurzzeitigem Pflegebedarf aus dem Stadtteil nutzen können.
Der barrierefreie Neubau sei “ein moderner Baustein in dem historischen Gebäudeensemble”, sagte Johannes Jörn, Mitglied des Vorstands der Sieveking-Stiftung. Es sei gelungen, das soziale und bauliche Erbe der Stiftung mit den heutigen Anforderungen an Seniorenwohnen in Einklang zu bringen. “Wir sind alt genug für neue Wege”, zitierte Jörn das Motto der Stiftung.
Wahre Kunst
Hamburgs Diakoniechef Dirk Ahrens sagte: “Ein Haus zu bauen, ist wahre Kunst.” Dazu gehörten die Vision, die Planung und die technischen Fertigkeiten. Doch was hier entstehe, sei viel mehr: “Der Geist dieses Hauses heißt Glaube, Hoffnung, Liebe.” Er sei stolz, in einer Stadt zu leben, in der es Menschen und Institutionen gibt, die sich genau davon leiten lassen, fügte er hinzu. (epd)