„Wir werden islamisiert“: Diese These, die sich laut „Netzteufel“ in den christlichen Internetangeboten „Kath.net“, „Christen in der AfD“ und „Idea“ finde, setze Musliminnen und Muslime mit Terroristen gleich, sagt „Netzteufel“. Muslime würden zum Sinnbild für Gewalt und Destabilisierung. Die aus der extremen Rechten stammende Verschwörungsidee einer gezielten „Islamisierung“ als Kampf gegen die Bevölkerung werde damit übernommen. Rassistische Äußerungen und Forderungen gegen Muslime werden als Notwehr bagatellisiert.
„Der Islam ist nicht vereinbar mit dem Christentum“: Diese „theologische“ Variante der Erzählung formuliere, so heißt es bei „Netzteufel“, die Abgrenzung zum Islam im Namen des christlichen Glaubens: Muslime folgten danach einer rachsüchtigen und gewaltvollen Religion und glaubten nicht an den Gott Abrahams und Saras. Mitunter werde Allah sogar zum Dämon, Verführer oder Teufel erklärt. Die gewaltvollen Stellen der Bibel würden verschwiegen oder antijudaistisch für aufgehoben erklärt durch das „friedliebende“ Neue Testament. Mit dem Koran hingegen wird genau umgekehrt umgegangen.
„Wir leben in einer Meinungsdiktatur“: Die Behauptung, wir befinden uns in einer Meinungsdiktatur, ist laut „Netzteufel“ ein verbreitetes „Narrativ“. Hier finde sich auch im christlichen Bereich die Opferrhetorik der extremen Rechten wieder: Politiker und „kirchliche Eliten“ als politische Gegner würden zu den eigentlichen Demokratiefeinden erklärt.
„Flüchtlinge unterwandern das Sozialsystem“: Flüchtlinge, so heißt es „Netzteufel“ zufolge in den genannten Internet-Angeboten, seien in Wahrheit keine Schutzbedürftigen, sondern „Wirtschaftsmigranten“.Im christlichen Selbstbewusstsein werde das Grundrecht auf Asyl zwar nicht in Frage gestellt – dafür werde es aber niemandem mehr zugestanden. Geflüchtete Menschen würden zu „Sozialschmarotzern“, die für alle sozialen Missstände in der Gesellschaft schuldig erklärt werden.
„Die Institution der Ehe ist in Gefahr“: Die Einführung der Ehe für Homosexuelle verwässere und gefährde die Bedeutung der Heirat von heterosexuellen Menschen, meinen „Netzteufel“ zufolge Nutzer der christlichen Internetangebote „Kath.net“, „Christen in der AfD“ und „Idea“ Die bürgerliche Kleinfamilie Papa-Mama-Kinder werde zum „ewigen Normalfall“ erklärt, obwohl Familienkonstellationen in der Geschichte und in der Bibel viel komplexer gewesen seien. Die „Ehe für Alle“ werde der Ehe mit Kindern, Tieren und Gegenständen gleichgesetzt, um sie abzuwerten.