Erst Landtagswahlen in Ostdeutschland, bald danach US-Präsidentschaftswahlen: Entertainer-Legende Harald Schmidt (66) freut sich auf beides. Doch der Erfolg zweier Politikerinnen ist ihm nicht ganz geheuer.
Entertainer Harald Schmidt freut sich auf die Wahlen in Ostdeutschland und den Vereinigten Staaten. “Erst die Wahlen bei uns in Thüringen, Sachsen und Brandenburg, dann im November in den Vereinigten Staaten – das wird ein fantastischer Herbst”, sagte der 66-Jährige im Studio 9 des Deutschlandfunks Kultur am Donnerstag in Berlin.
Der sich bei den Wahlen in Ostdeutschland laut Prognosen abzeichnende Erfolg des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) beruht aus Schmidts Sicht nur auf der “Starpower” von Wagenknecht. In ihrer Partei gebe es sogar strengere Aufnahmekriterien für Mitglieder “als beim Golfclub von Rio de Janeiro”. Man wolle “den Mob” nicht reinlassen.
Sorgen wegen der Wahlergebnisse im Osten macht sich Schmidt nicht, auch wenn Populisten gut abschneiden könnten. “Solange gewählt wird, haben wir Demokratie”, so Schmidt. Wenn man keine freien und geheimen Wahlen wolle, solle man sie abschaffen oder das Ergebnis vorher festlegen.
Zum Wahlkampf in den Vereinigten Staaten hat Schmidt ebenfalls eine klare Meinung. Auch wenn die demokratische Kandidatin Kamala Harris den republikanischen Herausforderer Donald Trump derzeit “alt aussehen” lasse, müsse dies nicht bis zu den Wahlen im November so bleiben. “Es kann noch unglaublich viel passieren.”
Der “Kamala-Harris-Hype” erinnert Schmidt an den früheren SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz, der bei der Bundestagswahl 2017 zunächst wie eine Erlöserfigur gewirkt habe, dann aber nur ein schwaches Wahlergebnis einfuhr. Laut Schmidt habe Harris vor Wochen noch als “Totalausfall” gegolten, nun werde sie wie eine “Messianisse” verehrt. So etwas brauche er als Katholik nicht, sagte Schmidt, ohne eine konkrete Prognose für den Wahlausgang abgeben zu wollen.