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Hamburg: Kultursenator beklagt fehlenden Optimismus in Deutschland

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) beklagt den fehlenden Optimismus in Deutschland. „Vielleicht haben wir generell in Deutschland den Glauben daran verloren, dass wir es besser machen können“, sagte er in einem Interview mit dem „Hamburger Abendblatt“ (Freitag), in dessen Fokus der geplante Bau einer neuen Oper in der Hafencity steht. Brosda sprach von einem „Gefühl“, das sich „wie Mehltau über alles“ lege, „was passiert“. Menschen im Land klagten etwa über eine unzuverlässig fahrende Bahn, eine nicht ins Laufen kommende Wirtschaft oder eine hinterherhängende Digitalisierung. „Wir übersehen dabei aber völlig, was alles gelingt“, sagte der Senator. Auch deshalb habe er Lust, die Oper zu bauen.

Den architektonischen Wettbewerb zum Neubau der Hamburger Oper gewann im November das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group (BIG). Dass manche Menschen in dessen Plänen Ähnlichkeiten zur Moldau-Philharmonie in Prag sehen, kommentierte Brosda im „Hamburger Abendblatt“ mit den Worten: „Manche Gegner suchen geradezu Gründe, die Oper doof zu finden. Da dringt dann das beste Argument nicht mehr durch.“

Die Stadt Hamburg hatte sich im Februar mit der Stiftung des Unternehmers Klaus-Michael Kühne auf den Vertrag über einen Opernneubau geeinigt. Eine Projektgesellschaft, an der Stiftung, Stadt und Oper beteiligt sind, soll die Oper bauen. Die Stadt beteiligt sich für standortspezifische Mehrkosten mit 147,5 Millionen Euro. Zusätzlich sollen rund 104 Millionen Euro unter anderem für die Herrichtung des Grundstücks übernommen werden. Die weiteren Kosten für den Bau übernimmt die Stiftung. Nach Fertigstellung sollen das Gebäude und die Anteile der Stiftung an der Gesellschaft als Schenkung an die Stadt übergehen.

Der Siegerentwurf werde in den kommenden voraussichtlich zwei Jahren konkretisiert, hieß es. Am Ende dieser erweiterten Vorplanung und einer belastbaren Kostenschätzung werde die Kühne-Stiftung abschließend über die Realisierung des Neubaus entscheiden.