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Gemeinschaft der Quäker unterstützt Seenotretter aus dem Wendland

Die Initiative Compass-Collective aus dem Wendland, die sich mit einem Segelboot an der Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer beteiligt, erhält Unterstützung von der christlichen Gemeinschaft der Quäker. „Die deutsche Jahresversammlung unterstützt als Religionsgemeinschaft die Gruppe Compass-Collective und damit die Seenotrettung im Mittelmeer“, heißt es in einem am Montag vom Compass-Collective bekannt gemachten Beschluss der Quäker in Deutschland.

Dadurch unterstützten jetzt nicht nur die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland die Seenotrettung, teilte das Compass-Collective weiter mit. Als kleine historische Friedenskirche bezögen jetzt auch die Quäker Stellung. Wie die Unterstützung genau aussehe, werde 2025 gemeinsam entwickelt.

Die Gemeinschaft der Quäker entstand im 17. Jahrhundert in England. Quäker treten für Gleichheit, Gerechtigkeit, Empathie und Toleranz in Gewissens- und Glaubensfragen ein und sind strikt gegen Kriege. Sie glauben an das „innere Licht“ in jedem Menschen. Durch gemeinsames Schweigen in stiller Andacht suchen sie den direkten Kontakt zu Gott.

Weltweit gibt es nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen etwa 300.000 Quäker. In Deutschland sind es rund 300, in Niedersachsen 80. Am stärksten sind die Quäker in den USA und in Ostafrika vertreten. In Norddeutschland gibt es Gruppen unter anderem in Hannover, Hamburg, Bremen und Bad Pyrmont. Sie treffen sich wöchentlich oder 14-täglich. Zentrale Veranstaltung für alle deutschen Quäker ist die jährlich stattfindende „Jahresversammlung“. Weltweit treffen sich alle Quäker alle drei Jahre.

Das vom „Compass-Collective“ entsandte Segelboot „Trotamar III“ hat seit seinem Einsatzbeginn im August 2023
insgesamt 1.653 Menschen in Seenot unterstützt und ihre Rettung durch Alarmierung der Rettungsleitstelle in Rom veranlasst. 231 Menschen wurden direkt auf die „Trotamar III“ gerettet. Zuletzt gelang es der Crew in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember, ein elfjähriges Kind aus dem Wasser zu holen. Das Mädchen war nach einem Bootsunglück als wohl einzige Überlebende unter etwa 45 Geflüchteten mehrere Tage auf dem Mittelmeer getrieben.