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Früherer Katholikenkomitee-Vorsitzender Bernhard Sutor gestorben

Bernhard Sutor, einst Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, ist tot. Er starb am Mittwoch im Alter von 93 Jahren in Eichstätt, wie das Bistum Eichstätt am Donnerstag mitteilte. Sutor leitete das höchste katholische Laiengremium im Freistaat von 1993 bis 2001. Zudem wirkte er jahrzehntelang als Politikwissenschaftler und Sozialethiker an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Auch engagierte er sich als Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Eichstätt (1986-1994). 30 Jahre lang gehörte er zudem dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an.

Sutor wurde 1930 in Waldböckelheim in der Pfalz geboren. Er studierte in Mainz und Freiburg und kam 1978 nach Eichstätt. Dort übernahm er den Lehrstuhl für Didaktik der Politischen Bildung und Sozialkunde, später ergänzt um das Fachgebiet Christliche Soziallehre. Der Uni blieb Sutor auch nach seiner Emeritierung 1995 verbunden. So leitete er dort von 2005 bis 2007 das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft. Die von ihm gegründete Professor-Sutor-Stiftung vergibt bis heute Stipendien an Studierende der KU. Für seine Verdienste erhielt Sutor 2018 die Ehrensenatorwürde.

Eichstätts Bischof Gregor Maria Hanke würdigte Sutor als hochverdienten und tiefgläubigen Christen: “Als Verantwortungsträger in verschiedenen Laiengremien war es ihm ein Anliegen, gesellschaftsrelevante Themen aus christlicher Sicht und unter besonderer Berücksichtigung der christlichen Soziallehre aufzugreifen.” Er habe sich dafür eingesetzt, das Gespräch zwischen Kirche und Politik sowie Kirche und Gesellschaft zu befördern.

KU-Vizepräsident Klaus Stüwe, als Politikwissenschaftler ein Schüler Sutors, würdigte diesen als einen der einflussreichsten deutschen Politikdidaktiker und bedeutenden katholischen Sozialethiker. Sutor sei eine prägende Persönlichkeit für die Katholische Universität und ein herausragender Wissenschaftler gewesen, dazu ein scharfer analytischer Denker und ein Katholik, der sich wie kaum ein anderer für seine Kirche engagiert habe

Der Eichstätter Diözesanrat erklärte, Sutor sei ein überzeugter und überzeugender Katholik gewesen, “den sein Glaube zum Engagement für andere und für die Gesellschaft angetrieben hat”. Er habe sich immer für eine stärkere Beteiligung von Laien an kirchlichen Entscheidungen eingesetzt. – Das Requiem für Bernhard Sutor ist am 15. Februar in der Schutzengelkirche in Eichstätt geplant. Die anschließende Beisetzung soll auf dem Friedhof in Nassenfels erfolgen.