Das Filmfestival Cologne präsentiert im kommenden Monat zum 35. Mal deutsche und internationale Neuproduktionen. Vom 9. bis 16. Oktober sind neben Filmen von Newcomern auch Beiträge im Programm, die als Oscar-Kandidaten ihrer Länder ins Rennen gehen, wie die Veranstalter am Dienstag in Köln ankündigten. In diesem Jahr sind unter anderem Filme aus Japan, von den Philippinen, aus dem Iran, Nigeria, Italien, Island, Kolumbien und den USA, aber auch aus Deutschland und NRW im Programm vertreten.
Zu den Debütfilmen zählt „Ein Kuchen für den Präsidenten“ von Hasan Hadi aus dem Irak, der damit eine Goldene Kamera in Cannes gewann, sowie „The Chronology of Water“ von Schauspielerin Kristen Stewart. Etablierte Vertreter auf dem Festival sind unter anderem die Brüder Dardenne, der 93-jährige Alexander Kluge und Werner Herzog. In der Kategorie von Fernsehproduktionen wird unter anderem die norwegisch-litauische Serie „A better Man“ von Thomas Seeberg Torjussen gezeigt. Darin muss sich der „Internet-Troll“ Tom, der gegen Feministinnen ätzt und droht, eine Comedienne zu vergewaltigen, in die Anonymität flüchten und sich als Frau ausgeben.
In der Kategorie Best of Cinema Fiction ist unter anderem „It was just an accident“ zu sehen. Die iranisch-französisch-luxemburgische Produktion von Jafar Panahi erzählt von Vahid, der in Freiheit meint, durch Zufall seinem Folterer begegnet zu sein. In der Kategorie „Best of Cinema Documentary“ wird unter anderem „2000 Meters to Andiivka“ von Mstyslav Chernov gezeigt. In der Kino-Dokumentation geht der Regisseur mit ukrainischen Soldaten an die Front und dokumentiert einen zermürbenden, verlustreichen Kampf. In der italienischen Dokumentation „Below the Clouds“ von Gianfranco Rosi geht es um die Region zwischen Vesuv und Golf von Neapel und Spuren der Geschichte von Pompeji, Herculaneum und römischen Villen.
In der Spielfilm-Sparte wird unter anderem die deutsch-georgische Produktion „Dry Leaf“ von Alexandre Koberidze gezeigt. Darin geht es um die Suche eines Vaters nach seiner verschwundenen Tochter, die Provinz-Fußballplätze fotografiert hat. In „Hysteria“ des Kölner Regisseurs Mehmet Akif Büyükatalay wird beim Dreh eines Spielfilms über den Brandanschlag von Solingen aus dem Jahr 1993 aus Versehen ein Koran verbrannt. Daraufhin verschwindet das Drehmaterial unter mysteriösen Umständen. Verdächtig sind mehrere Mitglieder des Teams.