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Experte: Bund und Land sollten mehr für Erhalt von Dorfkirchen tun

Der Vorsitzende des Vereins „Dorfkirchen in Not in Mecklenburg und in Vorpommern“, Jens Amelung, hat mehr finanzielles Engagement von Bund und Land für den Erhalt der Dorfkirchen im Nordosten gefordert. „Insbesondere Bund und Land müssten die öffentliche, bewusste Förderung der Kirchen als besondere, gesellschaftsprägende, geschichtsbedeutende, auch kulturelle und spirituelle Orte, als gesellschaftliche Heimstatt wieder verstärken“, sagte Amelung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wichtig sei, dass Förderprogramme verlässlich und kontinuierlicher ausgebaut würden. Denn die Kirchengemeinden allein seien nicht in der Lage, ihre Gotteshäuser zu erhalten.

Zudem sprach sich Jens Amelung dafür aus, dass Dorfkirchen noch viel stärker in das gesellschaftliche Leben der Bevölkerung eingebunden werden. „Die Kirchen sollten sich gegenüber der Gesellschaft noch weiter öffnen, so dass kulturelles und gesellschaftliches Leben am Ort stattfinden kann. Die Kirche sollte nicht als ‘verschlossen’ wahrgenommen werden“, sagte er.

Der Verein „Dorfkirchen in Not“ will laut Amelung am 12. Oktober in Güstrow sein 30-jähriges Jubiläum mit einer Feierstunde und verschiedenen Vorträgen begehen. Bis einschließlich 2024 habe der Verein 208 Kirchen mit insgesamt 2,085 Millionen Euro gefördert, sagte der Vereinsvorsitzende. In den Jahren 2023 und 2024 unterstütze er die Dorfkirchen in Alt Rehse, Bentwisch, Kirch Jesar, Kraase und Dütschow, Flemendorf, Granzin, Karrenzin, Milow, Roggendorf und Unter Brüz. In der Regel handele es sich dabei um Instandsetzungen von Dächern, Türmen und Mauerwerk.