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Elke Büdenbender: Hilflosigkeit durch Engagement überwinden

Als Gattin des Bundespräsidenten hat sie vor allem repräsentative Aufgaben. Doch First Lady Elke Büdenbender wirbt als Unicef-Botschafterin auch für Kinder in Not. Und manchmal nimmt sie der Job persönlich mit.

Elke Büdenbender (61), First Lady, Richterin und Schirmherrin von Unicef Deutschland, will sich von Kriegen und Konflikten in der Welt nicht unterkriegen lassen. “Als ich in Israel war, war ich so tief erschüttert über das, was geschehen ist, dass sich eine Art Hilflosigkeit einstellt”, sagte die Gattin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im ARD-Morgenmagazin (Freitag). “Genauso entsetzt bin ich über den Krieg in Europa, in der Ukraine, und auch über die Situation in Afghanistan”, so die Juristin.

“Aber indem wir das tun, was wir können, Empathie zeigen, Unterstützung zeigen, und auch versuchen, von dem etwas abzugeben, was wir haben, natürlich auch an materiellem Reichtum – ich glaube, das ist schon ganz wesentlich”, sagte Büdenbender. “Das ist etwas, was jede und jeder tun kann, um ein stückweit Hilflosigkeit zu überwinden angesichts dieser Situation.”

So viele Menschen in Deutschland unterstützten die Menschen aus der Ukraine, die als Flüchtlinge gekommen seien, lobte die First Lady. Es gelte, die Kinder und Erwachsenen in der Ukraine weiter zu unterstützen vor dem zweiten Kriegswinter. “Es sind Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen”, so Büdenbender, seit 2017 Botschafterin des Kinderhilfswerks Unicef Deutschland. Viele Kinder in der Ukraine könnten nicht zur Schule gehen, weil es zu gefährlich sei. Unicef biete auch Zentren, in denen Mädchen und Jungen spielen und therapeutische Hilfen erhalten können.

Auch vom Nahostkrieg, den die radikalislamische Hamas durch “das furchtbare Massaker” angerichtet habe, seien besonders die Kinder betroffen, betonte Büdenbender. “Die Lösung ist natürlich: kein Krieg. Aber das ist etwas, was die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger machen müssen”, so die First Lady. “Wir dürfen nicht vergessen: Die Hamas missbraucht die Menschen in Gaza als Schutzschild, und das führt auch zu den furchtbaren Bildern, die wir sehen, und zu dem Leid der Kinder.”

Sie sei “immer wieder entsetzt darüber”, unter welchen Bedingungen Kinder heute aufwachsen müssen, insbesondere in Kriegen, sagte Büdenbender. Hoffnung gebe ihr dennoch etwa das “Unicef-Foto des Jahres” des polnischen Fotografen Patryk Jaracz. Es zeigt drei Mädchen auf einer Wiese in der Westukraine, im Hintergrund ein brennendes Öldepot. “Dieses Bild hat mir Hoffnung gegeben, weil es zeigt, es gibt eine Kindheit im Krieg und es gibt auch ein Leben und die Zukunft, und Kinder sind unsere Zukunft.”