Berlin – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) fordert zu mehr Beteiligung an der demokratischen Auseinandersetzung in Deutschland auf. Verglichen mit anderen Ländern sei die Demokratie in der Bundesrepublik nach wie vor in hohem Maß konsensorientiert und stabil, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in einem Vorwort für das 32-seitige Papier mit dem Titel „Konsens und Konflikt: Politik braucht Auseinandersetzung“. Dennoch sei die Gesellschaft nicht mehr so homogen wie früher. Bedford-Strohm verweist auf Populismus, der in der Parteienlandschaft und in der Gesellschaft zugenommen habe. Stärker als früher müsse man sich darauf einstellen, dass manche Konflikte bleibend sein werden. „Umso mehr stellt sich für alle gesellschaftlichen Kräfte die Aufgabe, am Zusammenhalt der Gesellschaft mitzuwirken.“
Aufgestellt werden in dem Papier zehn Impulse, unter anderem zur Streitkultur, zum Umgang mit Konflikten und der Rolle der Kirchen im demokratischen Dialog. Insgesamt ermutigt es zum Wettstreit der Positionen. Die Grenzen der Auseinandersetzung werden dort gesehen, wo die Grenze vom Populismus zum Extremismus überschritten wird. Mit denen, die das demokratische System angreifen, gelte es nicht den Dialog zu suchen, sondern ihnen entgegenzutreten. Die AfD, mit der die Kirchen derzeit noch nach einem praktikablen Umgang suchen, wird in dem Papier nicht konkret genannt.epd/UK
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