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DRK in MV will verbindlichen Reanimationsunterricht an Schulen

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Mecklenburg-Vorpommern spricht sich für einen verbindlichen Reanimationsunterricht an Schulen aus. Wie der DRK-Landesverband am Donnerstag in Schwerin informierte, hat er Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) diesbezüglich schriftlich um Unterstützung gebeten. Erste Hilfe, insbesondere Wiederbelebung, solle fester Bestandteil des Schulunterrichts werden, so der Verband. Andere Länder wie etwa Nordrhein-Westfalen und Dänemark gingen längst voran – und das mit messbarem Erfolg.

„Frühe Schulung senkt die Hemmschwelle, rettet Leben und ist leicht umzusetzen“, sagten der DRK-Bundesarzt Bernd Böttiger und der DRK-Landesarzt in MV, Bernd Müllejans, laut Mitteilung. Die Laienreanimationsquote in Deutschland liege aktuell bei rund 50 Prozent. In Dänemark, wo Jugendliche jährlich geschult würden, liege sie bei über 80 Prozent.

Modellprojekte in MV zeigten, dass Wiederbelebungstrainings an Schulen gut angenommen werden. Doch eine flächendeckende und verbindliche Lösung fehle bislang. Das DRK biete an, mit Know-how und Erfahrung aktiv zu unterstützen.

Das Schweriner Bildungsministerium hatte im April mitgeteilt, dass im Schuljahr 2024/2025 insgesamt 29 Schulen die Erste-Hilfe-Ausbildung freiwillig eingeführt haben. Bis zu 2.000 Lernende würden im ersten Schritt ausgebildet, hieß es. „Ziel ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche zu befähigen, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Deshalb freuen wir uns über jede weitere Schule, die an diesem Modellprojekt teilnimmt“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke).

In Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Rostock und den Hilfsorganisationen sei ein umfassender Leitfaden entwickelt worden, der als Handlungsempfehlung diene, so das Ministerium. Dieser ermögliche es den weiterführenden Schulen, die Erste-Hilfe-Ausbildung im Rahmen eines zweijährigen Modellvorhabens eigenständig umzusetzen.

Außerdem hatte das Ministerium damals mitgeteilt, dass das Thema „Erste Hilfe lernen, können und anwenden“ in MV bereits seit dem Projekt „Retten macht Schule“ der Björn-Steiger-Stiftung von 2010 bis 2016 einen hohen Stellenwert habe. In diesem Zeitraum seien in 278 allgemeinbildenden Schulen etwa 300 Lehrkräfte und rund 54.000 Schülerinnen und Schüler ausgebildet worden. Seit dem Projektende hätten Lehrkräfte eigenverantwortlich weiter Lehreinheiten und Angebote mit den vorhandenen Materialien umgesetzt.