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Diakonie fordert mehr Einsatz gegen Wohnungsnot in Brandenburg

Die Diakonie hat Politik und Kommunen in Brandenburg zu mehr Einsatz gegen Wohnungsnot aufgefordert. Wohnungslosigkeit sei auch in Brandenburg kein Randthema mehr, erklärte das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Dienstag. Die Zahl der Menschen, die ihre Wohnung verlieren oder in unsicheren Übergangslösungen wie Lauben, Garagen und anderen improvisierten Unterkünften leben, steige, betonte der evangelische Sozialverband.

Die Diakonie forderte anlässlich des Tags der Wohnungslosen am Donnerstag (11. September) eine entschlossenere Kooperation von Land und Kommunen. Präventive Maßnahmen wie eine flächendeckende allgemeine Sozialberatung und niedrigschwellige Hilfen müssten gemeinsam gestärkt werden, hieß es.

Diakonie-Direktorin Ursula Schoen betonte, das Argument „zieh doch ins Umland, wenn Du in Berlin keine Wohnung findest“ sei passé. Wohnungslosigkeit sei auch in Brandenburg ein ernsthaftes Problem und müsse auf allen Ebenen zur Chefinnen- und Chefsache werden. Eine koordinierte Anstrengung von Landesregierung, Infrastrukturministerium, Förderinstitutionen und kommunalen Ordnungs- und Kreissozialämtern könne Wohnungslosigkeit wirkungsvoll verhindern.

Ein Beispiel für die aktuelle Entwicklung sei die diakonische Einrichtung „Brot und Hoffnung“ in Eberswalde, die steigenden Bedarf verzeichne, hieß es. Neben der traditionellen Suppenküche gebe es dort deshalb nun auch weitere Unterstützungsangebote. Allein in der Region Eberswalde seien rund 80 Menschen bekannt, die verdeckt wohnungslos seien.