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Demonstration gegen Glückstädter Abschiebegefängnis

Am Sonnabend findet eine Demonstration gegen das Abschiebegefängnis in Glückstadt (Landkreis Steinburg) statt. Die Demonstration werde von der Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!“ organisiert, teilte die Kampagne am Donnerstag mit. Erwartet werden 250 Teilnehmende aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Konkret wolle die Demonstration die Abschiebung eines inhaftierten Mannes nach Afghanistan verhindern, hieß es. Er lebe mit seiner Frau und den gemeinsamen vier Kindern seit zehn Jahren in Hamburg und sei 2023 von der Ausländerbehörde aufgefordert worden, Deutschland zu verlassen. Ihm sei in Aussicht gestellt worden, nach einer anderthalbjährigen Frist bei selbstständiger Ausreise wieder einreisen zu dürfen. Als er 2025 wieder einreisen wollte, sei er direkt bei der Einreise in Abschiebehaft genommen worden.

„Der Fall von Saburi ist beispielhaft für so viele. Die Ausländerbehörden beharren auf der Amtssprache deutsch und kommen fast nie ihrem Beratungsauftrag gegenüber Zuwanderer:innen nach, sondern schaffen Fakten. Fakten heißt in Saburis Fall die Trennung einer Familie“, erklärte Ela Hazem, Sprecherin der Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!“.

Drei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban sei Afghanistan von Gewalt und Unterdrückung, insbesondere gegen Frauen sowie Kritikerinnen und Kritiker der Islamisten, geprägt. Ein gemeinsames Leben in Afghanistan sei für die Familie daher ausgeschlossen, und eine Abschiebung des Familienvaters bedeute die Trennung der Familie.