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Demokratie-Papier begrüßt

Berlin – Das Demokratie-Papier der beiden großen Kirchen ist im politischen Raum auf positive Resonanz gestoßen. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak würdigte in Berlin das Engagement aus den Kirchen heraus. Wie die politischen Parteien verlören sie an Bindungskraft, sagte Ziemiak. Die Kraft, sich auf Dauer für etwas zu engagieren, lasse nach. Er halte es daher für keinen Zufall, dass sich insbesondere Menschen, die mit der Kirche sozialisiert wurden, später auch politisch engagierten, sagte er.

Unter dem Titel „Vertrauen in die Demokratie stärken“ äußern die Kirchen darin Sorge um die Zukunft der Demokratie, die durch Verunsicherung und Populismus unter Druck gerate. Sie benennen in der Schrift die in ihren Augen vier zentralen Gründe für Verunsicherung und Anfälligkeit für Populismus: Globalisierung, soziale Ungleichheit, Umgang mit Migration sowie Digitalisierung. Sie fordern, in diesen Bereichen nach neuen Antworten zu suchen, und fordern Politik und Gesellschaft auf, sich für eine „demokratische Sittlichkeit“ in Form von Fairness und Kompromissbereitschaft starkzumachen.

Grünen-Geschäftsführer Kellner sagte, die Kirchen beteiligten sich mit der Schrift an der gemeinsamen Suche nach einem Wir in der Gesellschaft. Er kritisierte aber, dass in dem Vorwort des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und des Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, in einer Reihe von Erwähnungen der diesjährigen Demokratie-Jubiläen die friedliche Revolution in der DDR vor 30 Jahren nicht vorkomme. epd/UK