Die Advents- und Weihnachtszeit ist auch eine Zeit für besondere Lieder. Wie es damit im Bereich der evangelischen Kirche und bei ihm privat aussieht, dazu äußerte sich der Greifswalder Domorganist und Theologe Konja Voll gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Konja Voll ist seit Februar 2022 Domorganist in Greifswald sowie Landeskirchenmusikdirektor im Nordkirchen-Sprengel Mecklenburg und Pommern.
epd: Wie sieht es eigentlich mit neuen christlichen Advents- und Weihnachtsliedern in Deutschland aus?
Konja Voll: Tatsächlich gibt es nach meiner Wahrnehmung zu Advent und Weihnachten ein Bedürfnis, vor allem die traditionellen Lieder zu singen, und von daher vergleichsweise wenig neue Lieder. Es sind aber natürlich auch in den vergangenen Jahrzehnten sehr gute neue Advents- und Weihnachtslieder entstanden. Ein gelungenes Beispiel ist für mich „Sehen können, was kein Auge sieht“ (Eugen Eckert/Joachim Raabe 2002)
epd: Welches Weihnachtslied mögen Sie selbst am liebsten und warum?
Voll: Mein Lieblingslied ist „Ich steh an deiner Krippen hier“. Bei diesem Lied verbindet sich der zeitlos gute Text von Paul Gerhardt aus dem 17. Jahrhundert perfekt mit der schönen Melodie von Johann Sebastian Bach aus dem 18. Jahrhundert. Übrigens die einzige Melodie Bachs im Evangelischen Gesangbuch!
epd: Wie halten Sie es privat mit dem Singen unterm Weihnachtsbaum?
Voll: Das private Singen kommt bei uns an Weihnachten kaum vor – die ganze Familie singt und spielt dafür in einer Vielzahl von Gottesdiensten. Meine Frau ist ja Gemeindepastorin in Demmin. Ruhige Momente unterm Weihnachtsbaum gibt es bei uns meist erst nach den Feiertagen. Da singen wir dann auch gerne mal mehrstimmig.