Jeder vierte wahlberechtigte Schüler im Osten gab bei der Europawahl der AfD seine Stimme. Die Caritas hat nun ein online einen “Frust-O-Mat” gestartet, um herauszufinden, wo genau der Schuh drückt.
Die Caritas in Nordostdeutschland will mit einem “Frust-O-Mat” im Internet mehr über den Politik-Frust junger Menschen herausfinden. Man wolle besser verstehen, was die Jugendlichen bewege, statt sie als radikale Wähler zu verunglimpfen, teilten die Caritasverbände für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag mit.
Jeder vierte wahlberechtigte Schüler im Osten habe bei der Europawahl im Mai das Kreuz bei der AfD gemacht, so die katholischen Wohlfahrtsverbände. Das habe Gründe. Über die Social-Media-Kampagne sollen demnach auch potenziell rechte Wählerinnen und Wähler erreicht werden. “Gerade Menschen, die sich abgehängt fühlen, sollen zu Wort kommen dürfen. Wir nehmen ihre Sorgen und Ängste ernst”, erklärte die Caritasdirektorin im Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka.
In einem Barometer können Befragte etwa angeben, wie sehr sie die aktuelle Politik frustriert und was genau – etwa die Themen Sicherheit und Meinungsfreiheit. Zudem wird auf Skalas die Zustimmung zu politischen Ängsten abgefragt, beispielsweise: “Dass meine Werte nicht mehr geteilt werden” oder “Dass meine Arbeit keinen Wert mehr hat”. Auch können Befragte angeben, was sie sich wünschen oder was ihnen Hoffnung gibt.
Am Ende der Abfrage besteht die Möglichkeit, mit der Caritas in Kontakt zu treten. Durch tiefergehende Gespräche könne ein Dialog auf Augenhöhe entstehen und sich der Weg zu einer demokratischen Wahlentscheidung öffnen, so die Hoffnung der Organisatoren der Kampagne.