Steinmeier bei einer Schweigeminute für getöteten Polizisten auf dem Mannheimer Marktplatz: “Unser Land wird ihn nicht vergessen!” Der Bundespräsident spricht auch mit Polizisten und Angehörigen.
Rund 2.000 Menschen haben am Freitagmittag des bei einer Messerattacke getöteten Polizisten auf dem Marktplatz in Mannheim gedacht. Im Beisein der Angehörigen legte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Blumen an der Stelle nieder, wo sich die Messerattacke vor genau einer Woche ereignet hatte. Der 29-jährige Polizist wurde von dem Angreifer, einem 25 Jahre alten Mann, der 2013 von Afghanistan nach Deutschland kam, so schwer verletzt, dass er am Sonntag starb. Die Tat sowie der Tod des Polizisten haben die Menschen in Mannheim tief erschüttert und bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.
Minutenlang harrte die Menge in Stille auf dem Platz aus. Am Gedenken nahm auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teil. Nach der Kranzniederlegung fuhr der Bundespräsident ins Mannheimer Polizeipräsidium, um dort mit Beamten zu sprechen.
Danach äußerte sich Steinmeier sichtlich betroffen. Er habe mit den Eltern und der Schwester des getöteten Polizisten sowie mit Kolleginnen und Kollegen gesprochen. “Ihr Schmerz und ihre Verzweiflung sind unendlich, ihr Leid bewegt mich sehr”, sagte Steinmeier. Der Polizist habe im Einsatz für Recht und Freiheit sein Leben verloren. “Unser Land wird ihn nicht vergessen.”
Steinmeier äußerte sich besorgt über die zunehmende Gewalt, unter anderem gegen Politiker und Ehrenamtliche. Diese Gewalt müsse aufhören. “Gewalt zerstört Freiheit und Demokratie, wir müssen Gewalt ächten, von wem auch immer sie ausgeht.” Es sei Aufgabe von allen, der Verrohung der Umgangsformen entgegenzutreten.
Steinmeier nannte die Messerattacke einen “blutigen Terrorakt” und forderte, sich vom Entsetzen darüber nicht lähmen zu lassen. “Wir müssen zusammenstehen und gemeinsam das friedliche Miteinander in unserem Land verteidigen.”