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Bundesarchiv: In MV gab es über 3.500 Anträge auf Stasi-Akteneinsicht

In Mecklenburg-Vorpommern bleibt das Interesse an den Stasi-Unterlagen groß. Im vergangenen Jahr registrierte das Bundesarchiv im Nordosten 3.545 Bürger-Anträge auf Akteneinsicht und damit 267 Anträge mehr als im Jahr 2023, wie die Behörde am Freitag in Berlin auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. In MV gibt es derzeit in Rostock, Schwerin und Neubrandenburg Außenstellen des Bundesarchivs.

Im Bundesarchiv gingen den Angaben zufolge im Jahr 2024 insgesamt 28.571 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern zur Stasi-Akteneinsicht ein und damit weniger als in den beiden Vorjahren (2023: 30.696 Anträge; 2022: 29.064 Anträge). Insgesamt wurden seit Ende 1990 mehr als 7,5 Millionen Anträge zu Stasi-Unterlagen gestellt, darunter waren über 3,4 Millionen Bürgeranträge.

Das Stasi-Unterlagen-Gesetz sehe vor, dass die Akten des früheren DDR-Geheimdienstes in Berlin und an weiteren regionalen Standorten gemäß ihrer Herkunft verwahrt werden, hieß es weiter. Das Bundesarchiv habe ein hohes Interesse an dieser Weiterentwicklung, auch am Standort Rostock, der im Gesetz benannt sei. Die entsprechende Machbarkeitsstudie der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sei erarbeitet und liege vor.

Das Bundesarchiv habe einen Bericht über alle Ergebnisse der Machbarkeitsstudien zu den Archivstandorten in den ostdeutschen Bundesländern erstellt und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien als oberster Dienstbehörde für das Bundesarchiv zur weiteren Prüfung übersandt. Dort werde das weitere Verfahren in Abstimmung mit weiteren zuständigen Behörden bearbeitet.