Zum 36. Geburtstag des Grünen Bandes am 9. Dezember fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den durchgehenden Schutz der „Gedächtnislandschaft Deutsche Einheit“ als Nationales Naturmonument (NNM). Die durchgängige, flächendeckende Ausweisung als solches sei „eine essenzielle Grundlage“ zur Nominierung des Grünen Bandes als UNESCO-Welterbestätte, sagte der Landesvorsitzende in Bayern, Martin Geilhufe, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Nürnberg.
Ein NNM ist ein Gebiet, dem eine herausragende nationale Bedeutung zugesprochen wird und das daher geschützt wird. In Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Hessen sei das Grüne Band entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze bereits als NNM anerkannt, so der BUND. Das seien mehr als vier Fünftel der Gesamtlänge. Es fehlten noch Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In Sachsen sei kürzlich eine entsprechende Rechtsverordnung beschlossen worden, Mecklenburg-Vorpommern habe sich auch auf den Weg in Richtung NNM gemacht, sagte Hubert Weiger, Beauftragter des BUND für das Grüne Band.
Seit Januar 2024 steht das Grüne Band auf der deutschen Vorschlagsliste für eine UNESCO-Welterbestätte. Ein Welterbe muss von außergewöhnlichem, universellem Wert für die Menschheit sein. Das nachzuweisen sei auch die Aufgabe der BUND-Projekte „Arterfassung Grünes Band“ und „Welterbe Grünes Band“ sowie des Kooperationsprojektes von BUND und Deutschem Kulturrat „Auf dem Weg zum Welterbe – Natur- und Kulturraum Grünes Band“. Diese Projekte laufen teils bis Ende 2027.
Die ersten Ergebnisse zur Untersuchung der Artenvielfalt liegen laut Liana Geidezis, Leiterin des Nationalen BUND Kompetenzzentrums Grünes Band in Nürnberg, bereits vor. Bisher seien mehr als 7.000 verschiedene Arten von Insekten und Gliederfüßern bestimmt worden, darunter zahlreiche sehr seltene Arten und Arten der Roten Liste Deutschlands. Außerdem könnten im Grünen Band hochgradig gefährdete Vogelarten wie das Braunkehlchen, der Kiebitz oder der Wiesenpieper erhalten oder sogar in ihrer Anzahl vergrößert werden.
Am 9. Dezember 1989 initiierte der BUND zusammen mit Naturschützern aus Ost- und Westdeutschland im oberfränkischen Hof das Grüne Band entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Der Biotopverbund ist 1.378 Kilometer lang. (3839/05.12.2025)