Lübeck. Rund 850 Christen sind am Karfreitag auf Deutschlands ältestem Kreuzweg durch die Lübecker Altstadt gezogen. Unter dem Motto "Was ist Wahrheit?" war er in diesem Jahr dem Reformationsjubiläum 2017 gewidmet.
Schon Martin Luther sei der Unterschied zwischen Tatsachen und Meinungen wichtig gewesen, betonte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs. Tatsache sei, dass syrische Kinder durch Giftgas sterben, Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken und Menschen in Ägypten, Stockholm und St. Petersburg getötet wurden. Gefährlicher als die Lüge sei, wenn die Wahrheit verschwimmt. Vernebelung sei "Täter-Strategie", um sich der Verantwortung zu entziehen.
Der katholische Erzbischof Stephan Heße, warnte vor negativer Stimmungsmache mit "alternativen Fakten". Es sei Aufgabe von Christen, sich für die Wahrheit einzusetzen. Diese Frage dürfe nicht dem freien Spiel der gesellschaftlichen Kräfte überlassen bleiben. Jeder Einzelne müsse sich entscheiden, aus welcher Wahrheit heraus er sein Leben gestalte.
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Bürger gehen mit Bischöfen Kreuzweg durch Lübeck
Deutschlands ältester Kreuzweg ist in diesem Jahr dem Reformationsjubiläum gewidmet. Neben Kirchenvertretern spricht ein ehemaliger Ministerpräsident.

Pröpstin Petra Kallies und der katholische Propst Christoph Giering tragen am Karfreitag 2019 das KreuzThomas Morell