Hannover – Ein Bündnis aus Politik, Kirchen, Unternehmern und Gewerkschaften in Niedersachsen hat eine Initiative für ein geeintes Europa gestartet. „In einer Situation, wo man deutlich merkt, dass Europa Gegenwind hat, wollen wir ein Signal in eine ganz andere Richtung setzen“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zum Auftakt in Hannover. Nicht zuletzt wegen des beabsichtigten Austritts Großbritanniens aus der EU sei es wichtig, „die Errungenschaften und Leistungen der Europäischen Union wieder stärker in die Öffentlichkeit zu bringen“, erklärte Weil. Das vereinte Europa stehe für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Frieden und Wohlstand.
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister betonte für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen: „Für Gedanken, für Träume und für den christlichen Glauben gibt es keine Grenzen.“ Der europäische Traum handele von Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden aller europäischen Völker. Auch die Kirchen seien herausgefordert, in Zeiten auseinanderstrebender Kräfte ihren Beitrag zu leisten, damit Menschen in diesem Geist zusammenblieben. Die Kirchengemeinden wollten den Europawahlsonntag am 26. Mai zu einem „Europa-Sonntag“ machen, kündigte Meister an. Zudem baue die hannoversche Landeskirche derzeit eine intensive Partnerschaft zur anglikanischen Diözese Leeds in Großbritannien auf. Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer betonte, bei der europäischen Idee gehe es „um nichts weniger als um die Frage Krieg oder Frieden“. Europa sei zudem die „Frucht einer langen jüdisch-christlichen Tradition“.
Das Bündnis „Niedersachsen für Europa“ will nach Angaben der Initiatoren über die EU informieren und für die Wahlteilnahme werben.epd/UK
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