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Bischof Manzke: Glaube bleibt Option trotz Säkularisierung

Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hat den Christen Mut gemacht, ihren Glauben auch in einer sich immer mehr säkularisierenden Gesellschaft zu leben. Auch in säkularisierten Ländern sei und bleibe der christliche Glaube eine Option, „auch in der Gestalt verfasster Kirchen“, sagte Manzke am Freitagabend vor der evangelischen Landessynode in Bückeburg. Allerdings werde der Glaube eine Option neben anderen Überzeugungen.

„Wir müssen Europa und auch Deutschland als durchaus reich an Traditionen eines religiösen Pluralismus sehen“, sagte Manzke, der auch Catholica-Beauftragter der lutherischen Kirchen in Deutschland ist. „Europa war nie einheitlich christlich – und auch das Christentum nie nur europäisch“, betonte er: „Insofern sollten Kirchen und Gemeinden in ihrem Handeln keine Verlustängste einer vermeintlich christlichen Vergangenheit leiten.“ Manzke plädierte für eine „Neugier an der Entwicklung des Glaubens“ trotz schwächer werdender institutioneller Rahmenbedingungen.

Es war der letzte Bericht des Bischofs vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. Manzke, der seit 2009 an der Spitze der Landeskirche steht, geht Ende Februar 2024 in den Ruhestand. Die Synode hatte Anfang November den Theologen Oliver Schuegraf (54) aus Hannover zu seinem Nachfolger gewählt. Manzke sprach in seinem Rückblick von „wunderbaren Jahren“ in Schaumburg-Lippe und plädierte für ein enges Zusammenwirken von Kirche und Diakonie.

Die diakonische Arbeit dürfe sich nicht verselbstständigen und von den Kirchengemeinden abkoppeln, warnte er. Beides gehöre zur Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat. Zudem skizzierte Manzke sein Konzept einer „Netzwerkkirche“: Die Kirche müsse eng zusammenarbeiten mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren, etwa mit Handwerk, Landwirtschaft, Schulen, Politik und Sport. Dafür habe er sich stets eingesetzt.