Der CSU-Politiker Alois Glück war geprägt von seinem Glauben und der Heimat. Auch die katholische Kirche verdankt seinem Einsatz viel.
Als einen begnadeten Politiker, überzeugten Staatsbürger und engagierten Katholik hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz den verstorbenen CSU-Politiker Alois Glück gewürdigt. Die Bischöfe seien ihm “zutiefst dankbar für seine auf Ausgleich und Dialog ausgerichtete Präsidentschaft des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)”, erklärte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Montag auf X. “Ich denke an einen guten Freund und Wegbegleiter der Bischofskonferenz. Mein Gebet gilt seiner Familie.”
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx würdigte den am Montagmorgen im Alter von 84 Jahren gestorbenen Glück als einen “Brückenbauer” in Kirche und Gesellschaft. Der CSU-Politiker sei ein tiefgläubiger Mensch und fest verwurzelt in seiner Heimat gewesen. Ausgleich und Gemeinsinn in der Gesellschaft seien ihm immer ein Herzensanliegen gewesen: “Dem verschrieb er sich zeit seines Lebens als Politiker wie als vielfältig aktiver Christ.”
Für Glück sei es immer selbstverständlich gewesen, “die einzelnen Positionen in gleicher Weise zu Wort kommen zu lassen, zwischen ihnen zu vermitteln und für alle Seiten tragfähige und nachhaltige Lösungen zu finden – was gerade in unserer Zeit nötiger denn je zu sein scheint”, hob der Erzbischof von München und Freising hervor. So habe Glück auch entscheidend an “einer neuen Gesprächskultur auch in der katholischen Kirche Deutschlands mitgewirkt”. Mit seiner einfühlsamen Art und zugleich klaren Haltung habe er geholfen, Spannungen und Konflikte durch Dialog zu überwinden, sagte Marx.
Er habe Glück immer als einen ebenso souveränen wie menschenfreundlichen Gesprächspartner erlebt, dessen intellektuelle Kraft und dessen tiefe Glaubensüberzeugung jeden Austausch mit ihm zu einem großen Gewinn habe werden lassen, betonte der Kardinal.
Glücks kirchliches Engagement begann in der Katholischen Landjugendbewegung und setzte sich im Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum München und Freising und im Landeskomitee der Katholiken in Bayern fort. 1983 wurde er Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, an dessen Spitze er von 2009 bis 2015 stand. Glück war Mitglied im Präsidium des Ökumenischen Kirchentags in Berlin 2003 und Präsident des Zweiten Ökumenischen Kirchentags in München 2010.