Judenfeindlichkeit macht auch vor Schulen nicht Halt. Dazu kommt, dass Kinder und Jugendliche über Tiktok und Co. mit antisemitischen und anderen extremen Inhalten konfrontiert werden. Schulen sollen stärker gegensteuern.
Jüdische Schülerinnen und Schüler müssen sich an deutschen Schulen sicher fühlen. Dazu hat sich die Bildungsministerkonferenz am Donnerstag in Berlin bekannt: “Antisemitismus und Israelfeindlichkeit dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben”, heißt es in einer Erklärung anlässlich des Jahrestags des Hamas-Terrorangriffs auf Israel.
Seit dem 7. Oktober 2023 gebe es eine Eskalation der Gewalt und einen zunehmenden Judenhass, der leider auch vor den Schulen in Deutschland nicht Halt mache, erklärte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot (SPD). Schulen müssten Kindern und Jugendlichen in dem Zusammenhang auch helfen, mit antisemitischen, verschwörungstheoretischen und gewaltverherrlichenden Inhalten im Netz richtig umzugehen.
Besonders gefordert seien dabei Lehrerinnen und Lehrer, die auch entsprechend fortgebildet werden müssten, ergänzte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU): “Es ist von entscheidender Bedeutung, Lehrkräfte noch stärker zu sensibilisieren, sie zu stärken und ihnen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, damit in den Schulen der Kampf gegen Antisemitismus und Israelhass gestärkt wird.”
In der Erklärung heißt es weiter: “Wenn es zu antisemitischen Äußerungen kommt, muss entsprechend reagiert werden – unabhängig davon, ob jüdische Schülerinnen und Schüler anwesend sind oder nicht.” Außerdem wolle man bis zum Jahresende konkrete Empfehlungen zur Darstellung des Judentums in Schulbüchern und anderen Unterrichtsmedien veröffentlichen.
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) fügte hinzu, dass neben der Judenfeindlichkeit auch alle anderen Formen von Hass und Hetze, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung an den Schulen keinen Platz haben dürften: “Schulen müssen sichere Orte sein, Orte des friedlichen Zusammenlebens, des gegenseitigen Respektes und der Toleranz.”