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Berliner Erzbischof: “Wir sind Christen, und wir halten zusammen”

Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch erlebt die Kirche in Ostdeutschland sehr ökumenisch geprägt. „Ich firme in Brandenburg oft in evangelischen Kirchen, und es ist selbstverständlich, dass der Pfarrer mich begrüßt und beim Gottesdienst auch dabei ist“, sagte Koch der „Berliner Zeitung“ (Samstag): „Wir sind Christen, und wir halten zusammen.“

Er habe hohen Respekt und Hochachtung vor denen, die in der DDR den christlichen Glauben gelebt haben, sagte der in Düsseldorf aufgewachsene Erzbischof. Das Christentum sei eine Religion mit einer Botschaft, die universal sei. Diese Botschaft gelte für alle Menschen: „Jesus hat nicht gesagt ‘du sollst den nächsten Katholiken lieben wie dich selbst’, sondern ‘du sollst den Nächsten – wer immer das ist – lieben’.“ Das schließe Gleichgültige, Nicht-Gläubige, Juden und Muslime ausdrücklich mit ein, so Koch.

Dass heute in den Familien zumeist der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, sei ihm fremd, sagte der oberste Katholik Berlins. Es sei froh, dass es heute wieder sehr viele Schoko-Nikoläuse gebe und nicht nur Weihnachtsmänner: „Ich mische mich nicht darin ein, was Eltern ihren Kindern erzählen, werbe aber für das Christkind. Denn ‘Christ-Kind’ bedeutet, dass Gott Mensch geworden ist. Das läuft darauf hinaus, dass der Mensch dem anderen Menschen nicht nur etwas, sondern sich selbst schenkt. Das ist Weihnachten.“

Das Erzbistum Berlin ist die römisch-katholische Erzdiözese im Nordosten Deutschlands. Es umfasst Berlin, Teile Brandenburgs, Vorpommern sowie die Stadt Havelberg in Sachsen-Anhalt.