Der französische Soziologe, Autor und Philosoph Didier Eribon ist am Dienstag in Berlin mit dem Prix de l’Académie de Berlin ausgezeichnet worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an Personen, Institutionen oder Projekte, die auf außergewöhnliche Art und Weise zur Belebung und Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich beitragen, wie die Akademie der Künste in Berlin mitteilte.
Zur Begründung hieß es, der 71-jährige Eribon beleuchte „mit großer Klarheit die sozialen Strukturen und Realitäten unserer Gesellschaften und hat zugleich ein beeindruckendes literarisches Werk geschaffen, das in Frankreich und Deutschland ein begeistertes Echo fand“. Mit seinen Büchern „Rückkehr nach Reims“ (2009) und „Eine Arbeiterin“ (2023) habe er vielen Menschen in Deutschland die Augen für die politische Entwicklung Frankreichs geöffnet und eine wichtige Reflexion über die gesellschaftliche Situation in Deutschland angestoßen.
Der Prix de l’Académie de Berlin wurde zum 17. Mal vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten unter anderen Tomi Ungerer, Stéphane Hessel, Luc Bondy, Annie Ernaux und Yasmina Reza. Die Académie de Berlin wurde 2006 gegründet und will nach eigenen Angaben im Sinne des Philosophen Voltaires (1694-1778) den geistigen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich in Sprache und Kultur fördern.