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Steinmeier: Bundespressekonferenz ist “Schatz unserer Demokratie”

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bundespressekonferenz zu deren 75-jährigem Bestehen als „Schatz unserer Demokratie“ gewürdigt. Die Hauptstadtpresse bemühe sich „um sachliche Aufklärung und bestmögliche Einordnung. Sie ordnen die Nachrichten ein in einer unübersichtlichen Welt“, sagte Steinmeier, der sich selbst als „News-Junkie“ bezeichnete, laut Redemanuskript am Freitagabend bei einem Festakt im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin.

Zugleich rief er die Medien auf, ihrem Qualitätsanspruch treu zu bleiben. Er wolle sie „bestärken, den Versuchungen einer Berichterstattung mit dem Ziel der Maximierung von Sensation und Empörung zu widerstehen“, sagte der Bundespräsident: „Profilieren Sie sich weiter mit Qualitätsjournalismus konsequent als Alternative zur Erregungsbewirtschaftung in sozialen Medien.“

Denn heute „scheinen es immer öfter Reichweite und Klicks zu sein, die entscheiden, was wichtig ist und ins Blatt kommt“, erklärte Steinmeier: „Mir scheint, dabei kommt zu oft Wichtiges unter die Räder, während Unwichtiges geadelt wird.“

Mit der Wahl eines geschäftsführenden Vorstands am 11. Oktober 1949 hatte sich die Bundespressekonferenz in Bonn gegründet. Seitdem ist sie Gastgeberin für Pressekonferenzen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit 1999 ist ihr Sitz wie der von Parlament und Regierung Berlin. Das Besondere ist, dass die Journalisten die Regeln in den Pressekonferenzen vorgeben. Sie entscheiden, wer eingeladen wird.

Steinmeier erklärte, die Bundespressekonferenz sei deswegen weltweit einmalig. Wäre der Verein der Bundespressekonferenz eine Person, „dann würde ich Ihnen spätestens heute das Bundesverdienstkreuz überreichen“, sagte er: „Sie sind ein Urgestein der Demokratie.“

Die erste Pressekonferenz im Saal mit der bekannten blauen Wand fand am 18. Oktober 1949 mit dem damals frisch gewählten Bundeskanzler Konrad Adenauer und seinem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (beide CDU) statt.