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Worte des Kirchentages

Von wehrhaften Bundesadlern, ideellen Fertighäusern und ungelösten Menschheitsaufgaben – Zitate des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Hannover, der unter der Losung „mutig – stark – beherzt“ stand:

„Er ist aber auch, dieser Kirchentag wie kaum eine andere Veranstaltung, die seltene Chance, dass wir uns aus unseren ideellen Fertighäusern herausbegeben.“ – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Eröffnung des Kirchentages

„Es muss doch verflixt nochmal so sein, dass gerade jetzt in diesen Zeiten engagierte Christinnen und Christen sich einmischen. Eine stumme Kirche ist eine dumme Kirche.“ – Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur Debatte über politische Einmischungen der Kirchen

„Der Adler ist der natürliche Fressfeind der Schlange und so muss man mit der AfD auch umgehen.“ – Der CDU-Politiker Philipp Amthor warnt davor, auf die AfD „wie ein Kaninchen vor der Schlange“ zu reagieren, sondern sich lieber „ein bisschen an das Wappentier der Bundesrepublik Deutschland“ zu erinnern.

„Demokratie gibt es nicht im Schlafwagen, die bleibt nicht einfach, nur weil sie da ist.“ – Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) zu Gefahren für die Demokratie

„Demokratie ist keine Komfortzone, auch kein Sofa, auf dem man sich ausruhen kann.“ – Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund

„Die Kirche müssen wir nicht retten. Die rettet schon Gott alleine.“ – Die Theologin Margot Käßmann auf die Frage nach dem gesellschaftlichen Bedeutungsverlust der Kirchen

„Gerecht werden wir dieser Menschheitsaufgabe bis heute nicht.“ – Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) über mangelnde Fortschritte im Kampf gegen den Klimawandel

„Die Demokratie basiert auf fairen Aushandlungsprozessen anhand von Regeln und Werten. Das ist etwas anderes als ein Deal. Bei einem Deal gewinnt immer nur der Stärkste.“ – Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann über demokratische Streitkultur

„Sie können, müssen, sollen, dürfen uns Juden insgesamt und Israel kritisieren noch und nöcher. Aber haben Sie doch bitte Verständnis dafür, dass wir dankbar sind, wenn jemand uns schützt.“ – Der in Tel Aviv geborene Historiker Michael Wolffsohn

„Endlich denkst du: Ganz allein bist du doch nicht.“ – Der Entertainer Eckart von Hirschhausen vor 3.500 Zuhörern bei einer Bibelarbeit

„Ich habe viele Entscheidungen getroffen, das war eine und sie war richtig.“ – Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Entlassung von Christian Lindner (FDP) als Bundesfinanzminister im November 2024

„Wer die Mitte der Gesellschaft ist, wird nicht von der ‘Bild’-Zeitung definiert.“ – Die Grünen-Politikerin Ricarda Lang zu Medien-Kampagnen gegen gesellschaftliche Vielfalt und Minderheitenrechte

„In jedem Herzen muss ein Platz sein für den Anderen.“ – Der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis

„Ich bin dann trotzdem froh, wenn ich heute Abend wieder mein eigenes Bett habe, und wenn ich auch eine Tür hinter mir zumachen kann“ – Die Theologin Hanna Reichel im Abschlussgottesdienst zum Distanzbedürfnis nach fünf Tagen Kirchentag mit Zehntausenden Besuchern