Die gute Nachricht zuerst: Durch die weltweite Malariabekämpfung konnten seit Jahrhundertbeginn über zwei Milliarden Leben gerettet werden. Doch in Teilen Afrikas bricht die Krankheit verstärkt durch.
Weltweit haben sich im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen mit Malaria infiziert. Wie aus dem am Mittwoch in Genf vorgestellten Weltmalariabericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hervorgeht wurden 2023 rund 263 Millionen Fälle dokumentiert, 11 Millionen mehr als im Vorjahr. Malaria wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Die durch einzellige Erreger hervorgerufene Krankheit ist die häufigste Infektionskrankheit der Welt.
Fast 600.000 Menschen sind demnach im vergangenen Jahr an der Krankheit gestorben. Wie bei den Neuinfektionen ergaben sich auch fast alle Todesfälle (95 Prozent) in Afrika. Über drei Viertel der Toten waren demnach Kinder unter fünf Jahren.
Zwar habe sich die Sterblichkeitsrate seit 2015 von 14,9 auf 13,7 Tote pro 100.000 Infizierte verringert. Das Ziel der Vereinten Nationen, die Sterblichkeitsrate bis 2030 auf 1,5 zu senken, würde aber nach dem bisherigen Fortschritt verpasst werden, heißt es im Bericht. Die aktuelle Prognose der WHO geht für 2030 derzeit von eine Sterblichkeitsrate von 12,8 aus. Zur Finanzierung der Maßnahmen gegen Malaria seien 2023 rund 8,3 Milliarden US-Dollar nötig gewesen, aufgebracht habe die Staatengemeinschaft davon aber lediglich 4 Milliarden.
Positiv sei zu vermerken, dass die Behandlung der Krankheit weiter Fortschritte mache. Seit dem Jahr 2000 konnten laut WHO-Berechnung rund 2,2 Milliarden Malariainfektionen sowie 12,7 Millionen Todesfälle auf Grund der Krankheit verhindert werden. Alleine im vergangenen Jahr seien es rund 177 Millionen verhinderte Fälle und eine Million verhinderte Tote gewesen. Auch gölten inzwischen 44 Länder als Malaria-frei; erst im Oktober sei auch Ägypten dazu gekommen.