Nach Angaben der Welthungerhilfe steigt die Zahl der Menschen, die an chronischem Hunger leiden. Weltweit betrifft das 733 Millionen Menschen, wie die Welthungerhilfe in Berlin mitteilte. Das seien seit 2019 rund 152 Millionen mehr Personen. Zugleich gebe es Kürzungen in den Haushalten für Entwicklungshilfe. “Was auf dem Papier wie ein Sparkurs aussieht, bedeutet für Millionen Menschen Hunger, Flucht oder sogar den Tod”, erklärte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme.
Thieme betonte, die Beseitigung des Hungers müsse eine politische Priorität bleiben. Für die Beendigung von Konflikten brauche es zudem politische Initiativen und diplomatische Lösungen. Investitionen in Waffen allein schafften keine Sicherheit. Zugleich kämpften Menschen im globalen Süden täglich für Verbesserungen in ihrem Leben.
Welthungerhilfe: 18,7 Millionen Menschen unterstützt
Nach eigenen Angaben hat die Welthungerhilfe im vergangenen Jahr rund 18,7 Millionen Menschen unterstützt. Für die Projektarbeit zur Überwindung von Hunger und Armut standen demnach 383,5 Millionen Euro zur Verfügung. An Spenden erhielt die Organisation nach eigenen Angaben 86,5 Millionen Euro. Öffentlichen Geber hätten 291,9 Millionen Euro für die Programmarbeit bewilligt. Der Anteil aus deutschen Bundesmitteln habe rund die Hälfte davon betragen.
Der größte Einzelgeber sei das Welternährungsprogramm mit 71,4 Millionen Euro, gefolgt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 67,6 Millionen und vom Auswärtigen Amt mit 60,4 Millionen Euro. Die höchsten Projektförderungen seien an den Südsudan, Syrien, die Türkei sowie den Sudan gegangen.
