Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat weitere Schritte zur Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben angemahnt. Bei der Inklusion sei Niedersachsen in den vergangenen Jahren zwar schon ein gutes Stück vorangekommen, sagte er bei einem Besuch einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Altwarmbüchen bei Hannover. „Auf dem Weg zu Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft bleibt aber noch einiges zu tun.“
Weil hatte eine Werkstatt der diakonischen Pestalozzi-Stiftung besucht, wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte. Dort arbeitete er ein paar Stunden in einer Fahrradwerkstatt sowie der Industriemontage mit. Anlass war der bundesweite Aktionstag „Schichtwechsel“, bei dem Beschäftigte aus den Werkstätten für behinderte Menschen und Mitarbeitende aus Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes für einen Tag ihren Arbeitsplatz tauschen, um so die jeweils andere Arbeitswelt kennenlernen. Weil war Schirmherr der Aktion für Niedersachsen.
Ein Mitarbeiter der Pestalozzi-Stiftung hatte den Ministerpräsidenten zuvor an dessen Arbeitsplatz im niedersächsischen Landtag besucht. „Ich habe meinen Schreibtisch in der Staatskanzlei gern gegen die Werkbank getauscht“, resümierte Weil. Aktionen wie der „Schichtwechsel“ erzeugten Toleranz und trügen dazu bei, Vorurteile abzubauen. Der Aktionstag fand bereits zum fünften Mal statt. Organisiert wird er von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen mit Sitz in Berlin.