Christine Rieffel-Braune
Die Übernahme der Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben des Konsistoriums nach innen und außen kann aus meiner Sicht nur mit einer klaren Kommunikation in die Landeskirche gelingen. Die hier und da gefühlte Distanz gilt es durch vertrauensvolle Zusammenarbeit zu überbrücken. Nach innen muss es eine Unterstützung für die Mitarbeitenden sein. Die Zusammenarbeit mit ihnen würde mir viel Freude bereiten.
Gemeinsam mit der Landessynode muss für eine zukunftsfähige Verwaltung betrachtet werden, welche Aufgaben mit den vorhandenen, enger werdenden personellen Ressourcen erfüllt werden können. In meinen Augen gelingt einer modernen Verwaltung die Abwägung zwischen der Beteiligung der Betroffenen, der Genauigkeit der Entscheidung und der Frage, wie schnell eine Entscheidung getroffen werden muss und kann. Hierbei kann Digitalisierung und Dezentralisierung helfen.
Ich kann mich hierbei mit vielen Jahren Erfahrungen in der Leitung kleinerer und größerer administrativer Teams in Wissenschaft, Diakonie und Kultur (seit 2020 im Humboldt Forum) einbringen. Mir bereitet es große Freude, Menschen administrativ zu unterstützen, die ihre Aufgaben in diesen Bereichen wahrnehmen. Dies nun für unsere Landeskirche tun zu können, wäre eine weitere wunderbare Herausforderung.
In meiner Freizeit genieße ich mit meinem Mann das vielfältige Kulturangebot Berlins. Wir haben ein Konzertabonnement und freuen uns über anregende Ausstellungen, zuletzt über „Un_endlich. Leben mit dem Tod“ die neue Sonderausstellung im Humboldt Forum.
Viola Vogel
Leitung heißt für mich, ein kooperatives und kommunikatives Miteinander des gesamten Kollegiums zu leben. Von anderen Menschen werde ich als gestaltend und entscheidungsfreudig erlebt. Gerade in einer kirchlichen Behörde ist es bedeutsam, gut zuzuhören und die Perspektiven Anderer in anstehenden Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Eine moderne, zukunftsfähige Verwaltung bestimmt sich nach meiner Überzeugung primär vom Empfängerhorizont der Kirchengemeinden. Das Konsistorium steht im Spannungsfeld, einerseits Rechtssicherheit, Verlässlichkeit und Vertrauen herzustellen. Und andererseits rechtlich belastbare, flexible und kreative Ermögli-chungsstrukturen zu fördern, die finanzierbar sind. Die Service- sowie Entlastungsfunktion für die Kirchengemeinden vor Ort im Haupt- und gerade auch im Ehrenamt steht dabei im Fokus.
Als Juristin habe ich langjährige Erfahrungen im sächsischen Landeskirchenamt gesammelt. Mit kirchlicher Verwaltung sowie den Strukturen der EKD und anderen Landeskirchen bin ich daher bestens vertraut. Wie in der EKBO ist auch in Sachsen die Balance zwischen dem geistlichen Leben im ländlichen Raum und in der Stadt wichtig. Dank meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Dresdner Stadtrat habe ich mir umfangreiche betriebswirtschaftliche Kenntnisse angeeignet. Als Vorstand der Diakonie Sachsen mit Personalverantwortung für über 80 Mitarbeitende und 261 Mitglieder habe ich in den letzten Jahren einen umfassenden finanziell-juristischen Transformationsprozess maßgeblich gestaltet. Der EKBO fühle ich mich seit meiner Kindheit verbunden – ich bin in Berlin getauft, konfirmiert und getraut worden.
Bei allem beruflichen Engagement ist mir Zeit mit meinen beiden Kindern und der Familie sehr wichtig. Mein Mann und ich tanzen gern – mehr schlecht als recht, aber es macht uns Freude! Ich spiele Geige und interessiere mich für Literatur.
Simon Welten
Kirche steht vor großen Herausforderungen. Diese sollten nicht als Anfechtung, sondern vor allem als Veränderungs- und Entwicklungschance begriffen werden. Wichtigste Ressource sind dabei die Menschen mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen. Diese zu heben und gemeinsam fruchtbar zu machen, scheint mir die wichtigste Leitungsaufgabe.
Dies gilt nicht nur für das Konsistorium als zentraler Verwaltungsbehörde, sondern ebenso für die unterschiedlichen Ebenen in der vielfältigen Landschaft der EKBO. Leistungsfähige Verwaltung bedeutet insoweit Delegation von Zuständigkeiten sowie verlässliche und wertschätzende Kommunikation. Zeitgemäße Verwaltung heißt auch Digitalisierung, nicht als Selbstzweck oder in erster Linie Rationalisierungsmittel, sondern vor allem als notwendige Folge der etablierten papierlosen Kommunikation.
Neben dem Vertrauen in die Menschen, die an diesen Aufgaben mitwirken, setze ich auf meine auf vielen Verwaltungsebenen gesammelten Erfahrungen mit Veränderungsprozessen. Meine Tätigkeiten an verschiedenen Orten in Brandenburg haben mir außerdem einen differenzierten, nicht nur beruflichen Blick auf die so unterschiedlich strukturierte Region verschafft, der mir auch für die Belange unserer Kirche wichtig ist.