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Verteidigungsministerium und Bundeswehr lassen X-Kanäle ruhen

Auf X fährt Inhaber Elon Musk einen Kuschelkurs mit der AfD und beleidigt den Kanzler. Jetzt zieht ein Ministerium Konsequenzen und lässt seinen Kanal ruhen.

Die Bundeswehr und das Verteidigungsministerium machen Schluss bei X
Die Bundeswehr und das Verteidigungsministerium machen Schluss bei XImago / Imagebroker

Als erstes Ressort der Bundesregierung ändert das Bundesverteidigungsministerium nach umstrittenen Äußerungen des X-Inhabers Elon Musk sein Verhalten auf der Internetplattform. Wie das Ministerium mitteilt, wird es den X-Kanal „ruhen lassen“. „Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil ein sachlicher Austausch hier zunehmend erschwert wird“, schrieb das Ministerium parallel auch in Form eines Abschiedsposts bei X.

Auf absehbare Zeit solle dort nichts mehr proaktiv gepostet werden, erklärte das Ministerium. Man behalte sich aber vor, in Ausnahmefällen mit X-Posts zu reagieren, etwa im Falle von Desinformations-Kampagnen.

Musk attackiert Kanzler und Bundespräsidenten

Auch die X-Kanäle des Generalinspekteurs, der Inspekteure und Befehlshaber sowie der zentrale X-Kanal der Bundeswehr sollen nicht mehr proaktiv bespielt werden. Das Verteidigungsministerium will nach eigenen Angaben alternativ einen WhatsApp-Kanal nutzen, um über Termine, Entscheidungen und Neuigkeiten zu informieren.

Verbale Attacken Musks auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie eine Wahlempfehlung des X-Inhabers Musk für die AfD hatten zuletzt eine neue Debatte über den Umgang mit dem Netzwerk entfacht. Die Bundesregierung hatte zunächst an ihren Kanälen und Auftritten bei X, vormals Twitter, festgehalten. Auch Scholz und dessen Sprecher Steffen Hebestreit haben X-Kanäle.

Dabei wird es zunächst auch bleiben, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit erneut sagte. Er hatte wiederholt erklärt, dass man bei einer Abwägung derzeit zu dem Schluss komme, dass der Schaden eines Rückzugs größer sei als der Nutzen, weil man auf X dann auch niemanden mehr erreiche.

Robert Habeck und das Auswärtige Amt bleiben auf X

Auch die Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte, es seien derzeit keine Änderungen bei der Präsenz auf X geplant. Das Auswärtige Amt bleibt ebenfalls bei Twitter, schaut sich aber nach Worten einer Sprecherin zunehmend nach Alternativen um. Inzwischen würden andere Plattformen stärker bespielt, unter anderem das Netzwerk Bluesky, sagte sie.