Der Sozialverband beklagt eine zunehmende Verelendung Obdachloser in Hamburg und fordert von der Stadt „neue Antworten“ auf dieses Problem. Das Beratungs- und Gesundheitszentrum Drob Inn sei „komplett überlaufen, da müsste ausgebaut oder aber in Bahnhofsnähe eine zweite Station eröffnet werden“, sagte der Hamburger Landesvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Klaus Wicher, laut Mitteilung von Montag. Der SoVD Hamburg plädiere zudem seit Jahren für das Housing-First-Konzept, das obdachlosen Menschen ein Dach über dem Kopf und Perspektiven auf eine neue Struktur ermögliche.
Mehr als 2.000 Menschen in der Stadt sind laut SoVD Hamburg obdachlos, hinzu käme eine große Zahl von EU-Bürgern aus Osteuropa, die zwar keine Sozialleistungen erhielten, für die das Leben in Deutschland auf der Straße aber immer noch lebenswerter sei als in der Heimat. Auch die vielen Drogenabhängigen fielen mehr auf: In der U-Bahn, auf der Straße, in der Innenstadt betteln immer mehr Obdachlose immer aggressiver, „das ist kontraproduktiv, wenn es um Verständnis für diese Menschen geht“, sagte Wicher.
Die Stadt dürfe nicht zulassen, dass sich die Gesellschaft von diesen Menschen abwende, mahnte der SoVD-Landeschef. Er forderte für Obdachlose zudem Toiletten und Waschgelegenheiten. „Hier kann die Stadt helfen, so wie auch mit mehr Straßenreinigung an den Brennpunkten rund um den Hauptbahnhof. Denn auch diese Menschen haben bei all ihrer Not immer noch das Recht auf ein wenig Menschenwürde“, sagte Wicher.