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Verbandschef Fürst: Politik muss konsequent gegen Judenhass vorgehen

Nach dem Terroranschlag auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka in Australien hat der jüdische Verbandschef Michael Fürst aus Niedersachsen ein entschiedenes politisches Handeln gegen Judenfeindlichkeit gefordert: „Die Politik, weltweit, in Europa und auch in Deutschland, muss endlich aufwachen und konsequent gegen Antisemitismus und Hass vorgehen“, sagte Fürst am Sonntagabend in Hannover: „Der Schutz jüdischen Lebens ist keine Option, sondern eine Pflicht.“

Bei dem mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff auf die Feier am Strand Bondi Beach im australischen Sydney waren am Sonntag nach bisherigen Angaben mindestens 16 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Unter den Opfern war auch ein Holocaust-Überlebender.

Fürst betonte, es habe sich nicht um eine isolierte Tat gehandelt, sondern um die dramatische Folge eines weltweiten Anstiegs antisemitischer Hetze. Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel, erlebten die jüdischen Gemeinden, dass Hetze gegen Juden vielfach ohne Folgen bleibe, im Internet ebenso wie auf den Straßen.

„Worte bleiben nicht folgenlos“, unterstrich Fürst. „Auf Hassreden folgen Taten.“ Das zeige die Tat von Sydney. Fürst ist Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen.