Nach Übergriffen rund um den Christopher Street Day (CSD) in Hannover fordert der der Lesben- und Schwulenverband Niedersachsen-Bremen wirksame Schutzmaßnahmen und einen Aktionsplan für Niedersachsen. „Wir brauchen ein engagiertes Eintreten von Politik und Zivilgesellschaft gegen queerfeindliche Hasskriminalität“, sagte der Verbandsvorsitzende Marco Neumann am Mittwoch.
Zum CSD hatten sich am Pfingstwochenende nach Polizeiangaben rund 12.000 Menschen versammelt. Dabei waren einige Teilnehmende beleidigt und belästigt worden. Laut Medienberichten kam es auch zu körperlichen und sexuellen Übergriffen.
„Wenn queere Menschen mit Kieselsteinen beworfen werden, Beleidigungen ertragen müssen oder sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind, braucht es mehr als warme Worte, sondern eine konsequente Strafverfolgung und wirksame Gewaltprävention“, betonte Neumann. „Die erneuten Angriffe, die sich beim diesjährigen CSD Hannover ereignet haben, machen uns wütend und betroffen.“ Ein freies und sicheres Leben scheine für queere Menschen in Niedersachsen nicht unter allen Umständen möglich zu sein.
Neumann forderte einen Landesaktionsplan für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Dieser sollte vor allem präventiv wirken, flächendeckende Bildungsarbeit fördern und mit allen Kommunen umgesetzt werden. „Das Land Niedersachsen sollte sich klar gegen queerfeindliche Hassgewalt positionieren und auch entsprechende Maßnahmen in der Justiz- und Sicherheitspolitik umsetzen.“