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Universitätsbibliothek übernimmt Medaillen-Sammlung

Die Münzsammlung der Universitätsbibliothek Leipzig (UB) erhält eine 1.000 Objekte umfassende Medaillen-Sammlung aus der Produktion des früheren VEB Walzwerk Hettstedt in Sachsen-Anhalt. Die Privatsammlung des Numismatikers Klaus Werner aus Magdeburg stelle ein einzigartiges Quellenmaterial zur DDR-Geschichte bereit, teilte die Universität Leipzig am Montag mit. Sie vermittle in repräsentativer Breite, welche Anlässe des DDR-Lebens als denkwürdig für eine feierliche Dokumentation in Medaillenform angesehen wurden.

Übergeben wird Werner die Sammlung der Universitätsbibliothek am Donnerstag. Dort stehe sie dann ab sofort für Forschung und Citizen Science (Bürgerwissenschaft) dauerhaft zur Verfügung, hieß es. Die Sammlung Werner ergänze in ihrer thematischen Geschlossenheit den umfangreichen Bestand der UB Leipzig um ein wichtiges Kapitel der Medaillengeschichte Ostdeutschlands, erklärte Bibliotheksdirektorin Anne Lipp.

Im VEB Walzwerk Hettstedt, einer der großen metallverarbeitenden Betriebe der DDR, wurden den Angaben zufolge seit 1968 professionell Medaillen mit Motiven zu Ereignissen der DDR-Gesellschaft geprägt. Bis 1990 verließen Medaillen zu etwa 3.500 Anlässen das Werk. Aufträge dafür kamen von staatlichen Organen wie Ministerien, Nationaler Volksarmee, SED oder FDJ, aber auch von Städten und Gemeinden, von Betrieben und aus den Bereichen Sport und Kultur.

Der Sammler Klaus Werner hatte demnach in den 70er und 80er Jahren als Maschinenbauingenieur beruflich immer wieder in dem Walzwerk zu tun. Die Sammlung trug er in den vergangenen Jahrzehnten zusammen.