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UN-Projekt will Rechte von Arbeitsmigranten in Asien stärken

Während über das Lieferkettengesetz zum Schutz von Beschäftigten außerhalb Europas diskutiert wird, lancieren die UN ein Programm, das Betroffene besser gegen Ausbeutung wappnen soll.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat gemeinsam mit der Europäischen Union und Schweden ein Programm zur rechtlichen Stärkung von Wanderarbeitnehmern in Asien gestartet. Das mit umgerechnet 11 Millionen Euro ausgestattete Vorhaben soll Beschäftigte in den Lieferketten der Region vor Ausbeutung und prekären Arbeitsbedingungen schützen, wie die UN-Einrichtung am Mittwoch in Genf mitteilte. In der Region gibt es den Angaben zufolge 85,6 Millionen Migranten.

Zielländer des Programms sind laut IOM vor allem Kambodscha, Indonesien, Malaysia, Nepal, die Philippinen, Thailand und Vietnam. Es gehe darum, bessere Bedingungen dafür zu schaffen, dass Wanderarbeitnehmer zur Wirtschaft sowohl ihrer Heimat- als auch der Gastländer beitragen können. “Wenn Migranten ihre Rechte in vollem Umfang wahrnehmen, können sie ihr Potenzial wirklich entfalten und die volle Kraft der Arbeitsmigration nutzen”, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope.

Der Privatsektor bleibe ein unverzichtbarer Partner für die Wahrung der Menschenrechte, eine verantwortungsvolle Wirtschaft und die Schaffung neuer legaler Migrationswege, betonte Pope. Dabei gehe es um sichere, reguläre, qualitativ hochwertige Wege, auf denen die Personen ihre Menschen- und Arbeitsrechte vollumfänglich genössen.

Nach einem UN-Bericht zu moderner Sklaverei leben mehr als die Hälfte der weltweit 28 Millionen Opfer von Zwangsarbeit im Asien-Pazifik-Raum. Zu 86 Prozent sind die betreffenden Fälle in der Privatwirtschaft angesiedelt; die Wahrscheinlichkeit, Opfer solcher Ausbeutung zu werden, ist laut dem Bericht für Wanderarbeiter dreimal höher als für Einheimische.