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UN prangern mangelnde Spendenbereitschaft für Syrien-Hilfe an

GENF – Die Vereinten Nationen beklagen eine mangelnde Spendenbereitschaft für die Unterstützung von Millionen syrischer Flüchtlinge. Bis Ende Mai seien erst 30 Prozent der benötigten Gelder für die Flüchtlingshilfe 2016 in Syriens Nachbarländern überwiesen worden, kritisierte ein UN-Sprecher am Dienstag in Genf. Von den erforderlichen 4,6 Milliarden US-Dollar bis Ende Mai seien erst knapp 1,4 Milliarden Dollar eingetroffen.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR brauche das Geld, um die Flüchtlinge in der Türkei, im Libanon, in Jordanien, Ägypten und im Irak mit Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Unterkünften zu versorgen, erklärte der Sprecher Leo Dobbs. Zudem müssten Bildungsprogramme finanziert werden. Anfang Februar hatten Vertreter von 70 Staaten bei einer Geberkonferenz in London großzügige Zusagen gemacht, um den syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen in der Region und den bedürftigen Menschen innerhalb Syriens zu helfen.
Laut den UN hatten bis Anfang 2016 rund 4,9 Millionen Syrer als Flüchtlinge das Bürgerkriegsland verlassen. Mehr als 2,5 Millionen von ihnen halten sich den Angaben nach in der Türkei auf. Im Libanon befinden sich gut 1,1 Millionen Syrer, knapp 700 000 Syrer suchten in Jordanien Schutz. Zudem schlugen sich Syrer nach Ägypten und in den Irak durch. epd