Der Deutsche Umweltpreis 2024 geht an den Experten für Elektromobilität, Thomas Speidel (57), aus Nürtingen bei Stuttgart und die Greifswalder Moorforscherin, Franziska Tanneberger (46). Beide teilen sich das Preisgeld in Höhe von 500.000 Euro, wie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am Donnerstag mitteilte. Sie vergibt die Auszeichnung, die zu den höchstdotierten in Europa zählt, jährlich. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Umweltpreis am 27. Oktober in Mainz.
Der Generalsekretär der Stiftung, Alexander Bonde, lobte den Elektrotechnik-Ingenieur Speidel als „Wegbereiter für klimaschonende Elektromobilität“. Als Geschäftsführer der Firma ads-tec Energy habe er innovative Batteriesysteme zum Schnellladen entwickelt. Damit dauere das Stromtanken nur Minuten statt Stunden, erläuterte Speidel, der seit 2016 auch Präsident des Bundesverbands für Energiespeichersysteme ist.
Die neuen Batteriesysteme könnten dazu beitragen, den raschen, flächendeckenden Ausbau der derzeit noch überschaubaren Ladeinfrastruktur für Elektroautos voranzubringen, erklärte Speidel. Dies sei die Voraussetzung, damit die umweltfreundliche E-Mobilität mehr Akzeptanz erreiche und so der Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids verringert werde.
Franziska Tanneberger ermittle gemeinsam mit Landwirten neue Nutzungsperspektiven für Moore, sagte Bonde. „Moorschutz und Moornutzung sind für sie kein Widerspruch. Sie setzt sich für die zukunftsfähige Nutzung nasser Moore ein.“
Die Co-Leiterin des Greifswald Moor Centrums sei zugleich Brückenbauerin zwischen Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft. Sie nutze Weltklimakonferenzen und ihre Netzwerke in die Politik, um nasse Moore als Kohlenstoffspeicher sowie Klima- und Biodiversitätsschützer zu rühmen. (1951/29.08.2024)