Am Mittwoch ist Weltglückstag – in Zeiten des “Krisenmodus” ein Anlass, der aufhorchen lässt. Eine Mehrheit in Deutschland zeigt sich in einer Umfrage durchaus zufrieden. Oft tragen bestimmte Faktoren dazu bei.
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland ist laut einer aktuellen Umfrage glücklicher, als zahlreiche Krisen vermuten lassen könnten. Sechs von zehn Befragte (60 Prozent) bezeichneten sich als sehr oder eher glücklich, wie aus einer am Dienstag vorgestellten YouGov-Umfrage hervorgeht. Durchgeführt wurde sie mit dem Sinus-Institut zum Weltglückstag am Mittwoch (20. März).
2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie, hatten sich noch 66 Prozent der Befragten als glücklich bezeichnet. Zugleich gaben heute 39 Prozent an, vor fünf Jahren seien sie genauso glücklich oder unglücklich gewesen wie heute. Ein gutes Viertel (26 Prozent) zeigte sich zuversichtlich, künftig glücklicher zu werden.
Allerdings stimmten nur 25 Prozent der Annahme zu, dass die Menschen hierzulande glücklich seien. Vor fünf Jahren vermuteten dies noch 46 Prozent. Diese Dissonanz zeige wahrscheinlich die Auswirkungen von weltweiten Krisen, Streiks und Demonstrationen, so Marketing-Experte Philipp Schneider von YouGov.
Nach ihrem “Schlüssel zum Glück” gefragt, nannte jede und jeder zweite die Gesundheit. Es folgen eine gute Partnerschaft (30 Prozent), eine intakte Familie (27 Prozent), ausreichend Geld (26 Prozent) und ein schönes Zuhause (23 Prozent). Diese Faktoren haben sich laut Angaben in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert. Als glücklichstes bisheriges Erlebnis wurde am häufigsten die Geburt eigener Kinder genannt (24 Prozent), gefolgt vom Kennenlernen von Partner bzw. Partnerin (11 Prozent).
Auch Autorin Jutta Oster sieht in intensiven menschlichen Beziehungen den entscheidenden Faktor für ein glückliches Leben. Es sei wichtig, sich “in einem Netz von Menschen aufgehoben zu fühlen – und damit meine ich jetzt nicht 250 Facebook-Freunde”, sagte Oster der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dagegen sei “Einsamkeit der Unglücksmacher Nummer eins”. In ihrem Buch “Her mit dem bunten Leben! Wie wir unserem Glück auf die Sprünge helfen” gibt sie Tipps für mehr Zuversicht und Gelassenheit trotz aller Krisen.
Dazu gehöre vor allem, “den Blick fürs Positive zu schärfen”, sagte Oster. Gute Gefühle wie Freude, Liebe, Stolz seien wie ein Kraftstoff für Lebenszufriedenheit. Oft sind “wir gedanklich aber stärker bei den negativen Seiten unseres Lebens”, erklärte die Gesundheitswissenschaftlerin. Ebenso helfe, immer wieder Kraft zu tanken und Energiespender sowie Pausen in den Alltag einzubauen. “Mit leerem Tank fahren wir schlecht.”
Es sei daher wichtig, nicht nur den Körper, sondern auch die Seele im Blick zu behalten. Vor Stress und Schicksalsschlägen sei niemand gefeit; deshalb müsse die innere Widerstandskraft wie ein Muskel trainiert werden. Dazu gehöre auch, “einfach mehr positive Aktivitäten, die den eigenen Neigungen entsprechen, in den Tag einzubauen. Die Seele braucht gute Abwehrkräfte.”
Auch Religion oder Glaube an Gott könne dabei helfen, die Zuversicht zu wahren. “Das hängt aber von dem Gottesbild ab. Ein strafender Gott schwächt eher die Zuversicht. Ein gutes Gottesbild stärkt sie”, so Oster.